Jons Nachlese
>Heute (1901) leben im südlichen Afrika 400.000 Eingeborene. Die Mehrzahl von ihnen hegt gegenwärtig nicht den Wunsch, zu arbeiten. Wir haben die Pflicht, sie vor sich selbst zu beschützen (...) Welche Schritte können unternommen werden, um sie zur Aufnahme von Arbeit zu bewegen? (...) Sie werden sogleich sagen: „Erhöht die Steuern“ (...) Aber wir brauchen mehr dauerhaften Druck (...) und dieser dauerhafte Druck liegt in dem natürlichen und wachsenden Wunsch nach den Waren des weißen Mannes. (...) Dazu gehört die Einrichtung von Läden für Kaffern und ein organisiertes System von Geschenken an die Häuptlinge.<
Edward Grey (1862 - 1933) aus: Reimer Gronemeyer (Hg.): Der faule Neger. Vom weißen Kreuzzug gegen den schwarzen Müßiggang. (1991)
>[Ich] schlage vor, in allen Schulen einen Kurs zur "Erlernung der Langsamkeit" einzuführen. Von mir aus darf es sogar ein Leistungskurs sein. Langsamkeit wäre eine Gangart, die der Zeit zuwider verliefe. Die bewusste Verzögerung. Das bis zum Stillstand gebremste Tempo. Das Erlernen des Innehaltens, der Muße. Nichts wäre inmitten der gegenwärtigen Informationsflut hilfreicher als eine Hinführung der Schüler und Schülerinnen zur Besinnung ohne lärmende Nebengeräusche, ohne schnelle Bildabfolge, ohne Aktion und hinein ins Abenteuer der Stille, in der einzig Eigengeräusche erlebt werden können. Ich weiß: ein Vorschlag, den zu realisieren zwangsläufig die Zeit fehlen wird. Dennoch bitte ich darum, ihn nicht nur zu belächeln, sondern ihn spielerisch ernst zu nehmen; er hat es in sich.<
Günter Grass - DIE ZEIT Nr. 21/1999
>Langeweile! Du bist, Mutter der Musen, gegrüßt.<
Johann Wolfgang von Goethe
>Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier.<
Mahatma Gandhi
Meines Lebens A und Z
sind der Divan und das Bett.
Freundschaft, Liebe und Verkehr,
sekundär ! Sekundär !
Hier entstand der Wunsch nach mir.
Zeugung, Ankunft, alles hier,
und mein Sterben wird allein
weicher durch die Kissen sein.
Ach, und nehmt mir mein Skelett
ganz zuletzt erst aus dem Bett.
Werner Finck
1902 - 1978
>Die Ruhe ist eine liebenswürdige Frau und wohnt in der Nähe der Weisheit.<
Epicharm - um 550 bis 460 v. Chr. - Fragmente
>Der Mensch ist nicht erschaffen, um zu arbeiten.
Der Beweis: Er wird müde davon.<
Alexandre Dumas (1824 - 1895)
>Der Friedhof ist voll von Leuten, die sich für unentbehrlich hielten.<
Georges Benjamin Clemenceau
>Eine Anstellung hätte sogar aus Buddha einen simplen Nörgler gemacht.<
E. M. Cioran
>Die Lohnarbeit ist ein Arbeitsverhältnis, das im 19. Jahrhundert noch für eine Sonderform der Sklaverei gehalten wurde...<
Noam Chomsky - Profit over People (1999)