Donnerstag, 30. März 2006

Demnächst im Café

Hallo, Fräulein!
https://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,395538,00.html

Kunstaktion:

Verbrannte Bücher aus Amalia-Bibliothek neu erfinden

Weimar (dpa) - Die in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar am 2. September 2004 verbrannten Bücher sind Anlass für eine ungewöhnliche Internet-Kunstaktion, die am 1. April beginnt. Initiatorin ist die Bildhauerin Anne-Katrin Altwein.
Jeder kann daran teilnehmen; es gibt eine Liste aller dem Brand zum Opfer gefallenen Titel. «Wir möchten weltweit dazu aufrufen, mit dem uns momentan zur Verfügung stehenden Wissen die verbrannten Bücher und Materialien der Herzogin Anna Amalia Bibliothek entlang ihrer Titel neu zu rekonstruieren. Erdenken Sie sich den Inhalt neu, neuartig, mutig, innovativ und stellen Sie Ihre Neuschöpfung mit Ihrem Namen ins Netz!», heißt es auf der Homepage der Aktion. Initiatorin ist die Bildhauerin Anne-Katrin Altwein.
Quelle: https://www.schwabmuenchner-allgemeine.de/Home/Kultur+Medien/Buch/sptnid,142_puid,1_regid,15_arid,682725.html


Zur Projekt-Website "Invent the lost!":
https://www.fillinvent.net

Mittwoch, 29. März 2006

Test: Könnten Sie Deutscher werden?

>Ausländer, die in Hessen einen deutschen Pass beantragen, müssen künftig in einem Test ihr Wissen über Deutschland unter Beweis stellen. Würden Sie den deutschen Pass bekommen? Finden Sie es heraus, indem Sie in unserem Quiz eine Auswahl der Original-Fragen beantworten.<

Zum Test:
https://www.ftd.de/politik/deutschland/56873.html?nv=wt


Mein Ergebnis: Nur 38 von 41 richtig.
Hoffentlich werde ich nun nicht ausgebürgert ;-)

Ein Grund für die Zukunft: das Grundeinkommen

>Wenn wir trotz steigender Produktivität eine schlechtere Versorgung der Menschen aufgrund mangelnder Finanzierbarkeit befürchten, wäre es dann nicht an der Zeit über alternative Finanzierungsverfahren nachzudenken?
... Ein großer Teil der Menschen in Deutschland erhält bereits heute Geldzahlungen vom Staat, denen keine direkten Leistungen gegenüberstehen. Werden all diese Leistungen zu einem bedingungslosen Grundeinkommen zusammengefasst und entfällt mit der Anspruchsprüfung auch die Verwaltungsbürokratie, kann ein nennenswertes Grundeinkommen an alle Bürger ausgezahlt werden. Professor Thomas Straubhaar hält ein Grundeinkommen von 800 EURO pro Monat für möglich. Selbst wenn es deutlich geringer ausfallen sollte, wäre damit eine materielle Grundsicherung erreicht und der Weg für eine weitere Erhöhung geebnet.<
Einige Ideen zum bedingungslosen Grundeinkommen:
https://www.unternimm-die-zukunft.de/Finanzierung_und_Wirkung.html

Ausgewählte Texte

https://www.unternimm-die-zukunft.de/Ausgewaehlte_Texte.html

Der neue Weg: Grundeinkommen

Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens zeigt dagegen einen Weg, auf dem erste Schritte in die erforderliche Richtung möglich sind. Sie kann aber nur verstanden werden, wenn wir über den Menschen, die Bürger, grundsätzlich anders denken werden: Der Mensch will ein selbstbestimmtes Wesen sein und dieser Selbstbestimmung will er anteilnehmend und tätig Ausdruck verleihen. Auf dem Weg, die dafür erforderlichen gesellschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, wäre das bedingungslose Grundeinkommen ein erster, entscheidender Schritt: durch bedingungsloses Bereitstellen von Einkommen, der Aussaat, Entfaltungsmöglichkeiten für notwendige und zugleich sinnerfüllte menschliche Tätigkeiten zu schaffen: und damit die Ernte zu ermöglichen. Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens fördert damit unternehmerische, auf Zukünftiges gerichtete Lösungen der aufgelaufenen Probleme. Eine solche Umstellung kann in einer Welt eingefahrener sozialer Gewohnheiten – auch wenn letztere deutlich überlebt sind – nicht schlagartig erfolgen; es muss vielmehr schrittweise geschehen. Ein erster Schritt auf diesem Wege wäre das hier geforderte bedingungslose Grundeinkommen für alle Bürger. Ein Einkommen ohne Gegenleistung – ist das denn möglich, ist das finanzierbar?

Erste Schritte

Es ist deswegen möglich, weil Anfangsformen schon erreicht sind. Wir handhaben deren Vielfalt nur so umständlich wie unverständlich, sodass der hier beschriebene Lösungsansatz schlicht übersehen wird. Wir haben nämlich längst viele Grundeinkommenselemente – allerdings verbunden mit menschenunwürdigen Gängelungen und Sinnwidrigkeiten. Alle bestehenden sozialen Transfersysteme gehören bereits heute zu diesen Grundeinkommenselementen. 720 Mrd. € sollen derzeit insgesamt so in Deutschland jährlich bewegt werden – geschmälert durch einen aufgeblähten und damit viel zu teuren Verwaltungsapparat von Überwachung und Gängelung, der die Betroffenen am Ende kriminalisiert. Auch die überkommene Einkommensteuer enthält mit ihrem Grundfreibetrag von 7.600 € p. a. schon ein solches Grundeinkommenselement (mit steigendem Einkommen ertragreicher!); das gezahlte Kindergeld ist nichts anderes. Mit dieser schon heute verfügbaren und bewegten Finanzmasse wäre der Einstieg in das Verfahren des bedingungslosen Grundeinkommens bereits möglich (finanzierbar).
Quelle: https://www.unternimm-die-zukunft.de/

ka-news: Und wie könnte das neue Bild der Gesellschaft schließlich aussehen?
Werner: Die Befreiung von der erzwungenen Lohnarbeit könnte in jedem Einzelnen kreative Kräfte freisetzen. Die Menschen würden den Sinn in ihrer Arbeit wieder entdecken. Wir hätten es mit einem neuen Begriff von Arbeit zu tun.
Quelle: https://www.ka-news.de/karlsruhe/news.php4?show=tba2006218-215E

>Eine entscheidende Frage für die Reformen, die wir vornehmen müssen, ist: Wollen wir Autonomie und Eigenverantwortlichkeit der Bürger stärken und damit auf die Souveränität der Bürger vertrauen? Oder mißtrauen wir ihnen, dann müssen wir Kontrollsysteme einführen, die die Bürger gängeln und bevormunden, statt die Chancen zur Stärkung der Autonomie zu ergreifen.<
Quelle: "Freiheit statt Vollbeschäftigung":
https://www.freiheitstattvollbeschaeftigung.de/

Grundeinkommen - Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Grundeinkommen

Armes Deutschland

"Armut breitet sich aus"
Armutskonferenz: Hartz IV macht Betroffene ärmer

Die Nationale Armutskonferenz (nak) hat eine kritische Bilanz der Hartz-IV-Arbeitsmarktreform gezogen. "Armut breitet sich aus", sagte nak-sprecher Hans-Jürgen Marcus in Berlin. Kinder unter 15 Jahren seien besonders betroffen. Rund 90 Prozent der Hartz-IV-Bescheide seien falsch, die Behörden oft überfordert. Es habe sich gezeigt, dass 345 Euro als Arbeitslosengeld II für viele nicht ausreiche. Die nak plädiert für eine Erhöhung auf 420 Euro.
Quelle: https://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/11/0,3672,3918379,00.html

>... Was ist Armut?

Als Armut wird definiert, wenn eine Familie über weniger als 50 Prozent des Durchschnittseinkommens von 17.400 Euro im Jahr verfügt. Auch der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zeigt auf, dass sich die Zahl derjenigen, deren Einkommen unter der von der EU definierten Armutsgrenze liegt, von 1998 bis 2003 von 12,1 auf 13,5 Prozent erhöht hat. Das Bundeskabinett wird am Mittwoch über den Bericht beraten.
Quelle: https://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/2/0,3672,2266594,00.html

Dienstag, 28. März 2006

Kleine Umfrage: "Was ist ein guter Deutscher?"

fragt Frau Maischberger heute Abend im Ersten.

Was meinen Sie dazu?
Ihr Kommentar ist schnellstens gefragt, bevor wir Deutschen endgültig ausgestorben sind...

Dickes Ding

im ZDF:
Wie man so richtig Karriere macht, zeigen Jobberater Guido Knopp und seine treudeutschen Mannen um 20.15 Uhr am Beispiel "Göring".
"Um Himmels Willen", möchte man da zeitgleich mit der ARD antworten und hält es mit Groucho Marx:
"Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese."
Na denn, jute Nacht, Deutschland ;-)

Kulturflatrate

Aus dem Artikel »Urheberschutz kriminalisiert Tausende« Ein Gespräch mit Julian Finn:
>Es gibt alternative Konzepte, wie Musiker und andere Künstler entlohnt werden könnten, wenn Musik vor allem im Internet verbreitet, anstatt über den Ladentisch verkauft würde. Man könnte den kostenlosen Tausch im Internet vollkommen legalisieren und eine sogenannte Kulturflatrate einführen. Das wäre eine Pauschalabgabe auf Internetzugänge und Hardware, wie etwa MP3-Player. Pro Monat und Internetanschluß würde das etwa bei fünf Euro liegen und könnte über die Provider mit geringem Aufwand eingezogen werden. Das würde an diejenigen ausgeschüttet, deren Musik im Internet verteilt wird.<
Der komplette Artikel:
https://www.jungewelt.de/2006/03-28/030.php

The ~§*# Allergy

Is Killing Me

TV-Tipps für alle "Mit-Leidenden":

ARTE - 28.03.2006, ab 20.40 Uhr
Allergien auf dem Vormarsch


Wie entstehen Allergien? Welche Rolle spielt die erbliche Veranlagung? Welche Auswirkungen haben Allergien auf die Psyche, und wie findet ein Allergiker den richtigen Arzt? Der Themenabend begibt sich auf die Suche nach Ursachen, Symptomen und möglichen Behandlungsmethoden.

20.40 Uhr
Angriff der Allergene


Dokumentation
Regie: Ralf Breier


Die Dokumentation zeigt die Leidensgeschichten von Allergikern und ihre mühevolle Suche nach Hilfe. Außerdem schildert sie den alltäglichen Kampf der Ärzte gegen eine oft unsichtbare Bedrohung. Mit detektivischem Spürsinn versuchen Wissenschaftler die zahlreichen Allergieformen zu entschlüsseln.

21.30 Uhr
Kratzekinder


Dokumentation
Regie: Klaus Schwagrzinna


Die Reportage beschreibt den jahrelangen Leidensdruck von Kindern, die an Allergien leiden, und ihrer Eltern in Deutschland und Frankreich, zeigt die unterschiedlichen Behandlungsmethoden und stellt neueste Fakten und Erkenntnisse der Allergie-Forschung vor.

22.10 Uhr
Rätsel Allergie

Spurensuche im Labor

Dokumentation
Regie: Martin Ehrmann


Rechtzeitig und richtig behandelt, können heute neun von zehn Allergikern nahezu symptomfrei leben. Die Patienten müssen allerdings meist lebenslang Medikamente nehmen. Die Dokumentation untersucht den Stand der gegenwärtigen Allergie-Forschung und hat Wissenschaftlern verschiedener Institute über die Schulter geschaut.

Quelle und weitere Informationen:
https://www.arte-tv.com/de/geschichte-gesellschaft/allergie/allergien/1158350.html

Sonntag, 26. März 2006

Viele weitere Gedichte, Texte und Zitate zur Arbeitsmoral

finden Sie hier:
https://www.otium-bremen.de

Willy Wygodzinski:

>... Die Unbefangenheit des triebhaften Lebensgenusses wird planmäßig vernichtet, jede einzelne Handlung wird darauf hin geprüft, ob sich in ihr der Glauben bewähre, die ständige Selbstkontrolle artet zu einer Art Rechnungsführung über das eigene Verhalten aus...<
Hier mehr lesen:
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-wygodzinski.htm

Dietmar Wischmeyer:

>Nicht mal das Tier, obwohl viel an der frischen Luft und mangels Gelegenheit Nichtraucher, treibt irgendeinen Sport, sondern liegt naturgemäß, sobald der Hunger nachlässt, lieber bräsig in der Flora rum. Allein der Mensch, in seiner Form des notorischen Zappelheinis muss ständig an Bälle treten, oder sich Plastikradkappen zuwerfen, statt unterm Holunderbusch ein Mittagsschläfchen zu wagen.<
aus: Wischmeyers Logbuch (1997)

Oscar Wilde:

>Tätigkeit ist der letzte Ausweg jener, die nicht verstehen zu träumen.<

>Es ist wichtiger, dass sich jemand über eine Rosenblüte freut, als dass er ihre Wurzel unter das Mikroskop bringt.<

Mehr von Oscar Wilde zum Thema:
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-wilde.htm

Franz Werfel:

>Der sicherste Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.<

Carl Friedrich von Weizsäcker:

>Ganz neue Zusammenhänge entdeckt nicht das Auge, das über ein Werkstück gebeugt ist, sondern das Auge, das in Muße den Horizont absucht.<

Joseph Weizenbaum:

>Projiziere ich in die Zukunft, was bereits jetzt zu beobachten ist, so sehe ich, dass der größere Teil der Massen in den so genannten fortschrittlichen Ländern in zunehmendem Maße seinen Arbeitstag damit verbringen wird, den Maschinen Folge zu leisten, während er für den Rest der Zeit am Busen der großen Bestie Unterhaltung saugt.<
aus: ZEITPunkte 1/2000

Karl Heinrich Waggerl:

>Muße ist das Kunststück, sich selbst ein angenehmer Gesellschafter zu sein.<

> Man kann den Birnbaum nicht mit der Peitsche antreiben, damit er vorzeitig Früchte trägt und den Weizen nicht an der Wurzel kitzeln, damit er früher reift. Sollte der Mensch da in so vielem anders beschaffen sein? Ich glaube es nicht. Auch in ihm herrscht ein ordnendes Gesetz, ihm allein eigen und gemäß. Der Mensch vermag viele Dinge auf dieser Welt durcheinander zu bringen, aber an dieses Gesetz darf er nicht rühren, oder es ist sein Verderben.<
aus: Die Kunst des Müßiggangs

Was machen Sie?

>Nichts. Ich lasse das Leben auf mich regnen.<
Rahel Varnhagen (1771 - 1833)

Miguel de Unamuno:

>Bei meinem letzten Aufenthalt in Portugal, zur heißesten Tageszeit, als sich die Trägheit meines Körpers und meiner Seele bemächtigte, vertrieb ich mir die Zeit damit, aufs Bett hingestreckt langsam Lord Byron zu lesen. Von Zeit zu Zeit ließ ich das Buch sinken, um … nachzudenken?, nein, um mir allerhand Luftschlösser zusammenzuphantasieren.

Zuweilen raffte ich mich dazu auf, an den Balkon zu treten, um einen Augenblick lang das Meer zu betrachten, das da träge am Strand ausgestreckt lag. Und das Gluckern des Ozeans, vermischt mit den Echos von Lord Byron, der diesen so sehr geliebt hatte, half mir, weiterhin Dinge ohne festen Umriss und Substanz zusammenzuphantasieren. In meinem Geist herrschte eine poetische, das heißt aber: schöpferische Situation, welche die Trägheit hervorruft. Denn der Dichter ist zuallererst ein Faulenzer, ein Nichtstuer, und das sage ich zum Lob des Poeten.

Will ich etwa ein Loblied auf die Faulenzerei anstimmen, ich, der ich als arbeitsamer und aktiver Mensch gelte? Ja, ich möchte - zumindest teilweise - ein Loblied aufs Nichtstun singen; ich will euch sagen, dass der Müßiggänger einer der aktivsten Menschen ist.<
aus: Plädoyer des Müßiggangs

Angst vor der dem Ende der Arbeit

Franz Segbers - Jenseits der Arbeitsgesellschaft (Kurzfassung):
https://www.amos-blaetter.de/f-segbers/2000-fb-Lohnarbeit-kurz.html

Otto Ullrich:

>Diese grenzenlose Unersättlichkeit und Unruhe des Systems ist in die Individuen hineinsozialisiert worden. Der Erwerbstätige hat verinnerlicht, unabhängig von seinen Bedürfnissen für Geld und immer mehr Geld zu arbeiten. Damit diese Unersättlichkeit nach Geld nicht ins Stocken gerät, läuft auch die 'Produktion der Bedürfnisse' auf Hochtouren. Dafür arbeiten in Deutschland allein 400 000 Menschen in der Werbung.<
aus: Wechselwirkung, 10/95)

>Die verselbständigte Ökonomie hält trotz hoher Arbeitslosigkeit eine Unmenge sinnloser Arbeitskraft gefangen, die schon lange nicht mehr zum 'guten Leben' beiträgt, sondern nur die Träger der Arbeitskraft, die Reste einer humanen Kultur und die Schätze der Natur ausplündert.
...
Materielle Genügsamkeit, eine Lebensweise mit erheblich weniger Kram, der letztlich nur Mühe, Geld und Lebenszeit kostet, eröffnet die Chance für die Wiedergewinnung von Genussfähigkeit und Muße.<

Mark Twain:

>Verschiebe nicht auf morgen, was auch bis übermorgen Zeit hat.<

Kurt Tucholsky (1890 - 1935):

>Du wolltest leben
und kamst nicht dazu.
Du willst leben
und vergisst es vor lauter Geschäftigkeit.
Du willst das spüren, was in dir ist,
und hast eifrig zu tun mit dem, was um dich ist -
verschüttet ist dein Lebensgefühl!<

>Das Heiligste, das der Deutsche hat, ist die Arbeit.<

>Eine der schauerlichsten Folgen der Arbeitslosigkeit ist wohl die, dass Arbeit als Gnade vergeben wird. Es ist wie im Krieg: wer die Butter hat, wird frech.<

> Wie schön aber müsste es sein, mit gesammelter Kraft und mit der ganzen Macht der Erfahrung zu studieren! Sich auf eine Denkaufgabe zu konzentrieren! Nicht von vorn anzufangen, sondern wirklich fortzufahren; eine Bahn zu befahren und nicht zwanzig; ein Ding zu tun und nicht dreiunddreißig. Niemand von uns scheint Zeit zu haben, und doch sollte man sie sich nehmen. Wenige haben dazu das Geld.
Und wir laufen nur so schnell, weil sie uns stoßen, und manche auch, weil sie Angst haben, still zu stehen, aus Furcht, sie könnten in der Rast zusammenklappen - -<

>Es gibt vielerlei Lärm. Aber es gibt nur eine Stille.<

Erschütternde Tagebuchnotizen des Schriftstellers Thaddäus Troll:

Donnerstag, den 5.
Auftrag bekommen, Plauderei "Über die Faulheit" zu schreiben. Liegestuhl gekauft. Darin in entspannter Lage über das Thema nachgedacht. Dabei eingeschlafen.

Freitag, den 6.
Vormittags im Liegestuhl Faulheit studiert und dabei sehr müde geworden. Langer Mittagsschlaf. Nachmittags zu der Überzeugung gekommen, dass Beharren in Faulheit (italienisch: dolce far niente) natürlicher Zustand der Kreatur. Kein Tier arbeitet. Mit dieser Erkenntnis zufrieden früh Feierabend gemacht.

Samstag, den 7.
Diese Notizen ins Tagebuch eingetragen. Davon sehr erschöpft, deshalb freien Nachmittag gemacht.

Sonntag, den 8.
Sonntag geheiligt. Ganzen Tag ausgeruht. Barbaras Vorschlag, lästige Bewegungen in Form eines Spaziergangs zu machen, entrüstet abgelehnt, weil ich an Faulheit arbeite. Früh zu Bett. Von Ohrensesseln, Schlaraffenland und Bärenhäuten geträumt.

Montag, den 9.
Ausgeschlafen. Vormittags ganz kaputt vom vielen Schlaf, arbeitsunfähig. Nachmittags Einfall gehabt: Trägheit ist nicht gleich Faulheit. Trägheit ist eine Veranlagung, Faulheit eine Weltanschauung. Der Faule lebt in Harmonie mit dem Bestehenden und verspürt keinen Drang, es zu ändern. Folgerung: faule Menschen sind staatspolitisch besonders wertvoll, weil sie nicht zu Rebellion, Umsturz oder Revolution neigen.

Dienstag, den 10.
Schlecht geschlafen, weil die Tage vorher zu viel geschlafen. Wieder im Liegestuhl. Barbara meint, meine Faulheit stinke zum Himmel. Ihr erklärt: Trägheit ist verabscheuenswert, Faulheit bewundernswert. Der Faule ist von Natur fleißig, überwindet aber den Fleiß, weil er damit nur Unruhe schafft und das Behagen stört. Beispiel: Ameisen sind fleißig und unsympathisch, Murmeltiere faul und sympathisch. Frage an Barbara: wer hat mehr Unglück über die Welt gebracht, die Faulen oder die Fleißigen? Können Faule Kriege vom Zaun brechen ?

Mittwoch, den 11.
Von geistiger Arbeit des Vortags erschöpft. Tag der Faulheit ausgerufen und zum Familienfeiertag erklärt.

Donnerstag, den 12.
Kalenderspruch gelesen "Der Schweiß ist die Träne der Arbeit". Da es unmännlich ist, Tränen zu vergießen, beschlossen, niemals in Schweiß zu geraten. Erkenntnis: Faulheit ist der Humus des Geistes. Erhabene Gedanken gedeihen nur in körperlichem Ruhezustand. Im Liegestuhl darüber nachgedacht, ob Barbara wohl ihr deliziöses Gulasch kocht. Gedanke war zutreffend. Zu viel Gulasch gegessen. Da ein voller Bauch nicht gern studiert (Erkenntnis der alten Römer), nachmittags nicht mehr nachgedacht.

Freitag, den 13.
Mit Schrecken festgestellt, dass heute der 13, auf einen Freitag fällt. Daher beschlossen, nichts zu tun, um Unglück nicht zu berufen. Gut geschlafen. Erkenntnis: man muss sich ohne schlechtes Gewissen zur Faulheit bekennen. Das Gewissen ist der Motor, der zur Tätigkeit treibt und der Faulheit das Behagen nimmt. Über das Hamlet-Zitat nachgedacht: "Es ist etwas faul im Staate Dänemark". Wieso? Bin ich ein Däne? - Verlag ruft an, ob Plauderei über die Faulheit noch nicht fertig. Geantwortet: Wenn ich so schnell arbeiten würde, wäre ich nicht würdig, das Thema fachkundig zu behandeln.

Samstag, den 14.
Barbara macht sich Gedanken über meinen Gesundheitszustand, weil so viel Schlaf unnatürlich sei. Bedenken mit folgenden Erkenntnissen zerstreut: Manager sind fleißig; Götter sind nicht fleißig. Manager sehr sterblich; Götter dagegen unsterblich. Barbara stellt beruhigt fest, demnach würde ich Götter überleben.
Da viel zu faul, um Plauderei über Faulheit jemals zu schreiben, beschlossen, diese Tagebuchblätter drucken zu lassen. Überlegt: wer nimmt mir lästigen Gang zum Briefkasten ab. Barbara beschwatzt. Nach langem Mittagsschlaf Plan gefasst, auf die Anstrengungen der letzten zehn Tage hin nächste Woche gründlich auszuspannen.

B(runo) Traven:

>Dass die Menschen der Arbeit wegen leben, ist die Philosophie der Mucker und moralisch Kastrierten. Wenn das Leben überhaupt einen Sinn hat, was bezweifelt werden kann, so ist der Sinn nur der eine und einzige: Vergnüge dich nach Herzenslust, lass jeden anderen sich vergnügen nach seiner Weise, und solange er weder dir noch deinen Mitmenschen Schaden zufügt, lasse ihn gefälligst in Ruh; du bist nichts besser als er, und er ist nichts wertvoller und heiliger als du, denn Unheilige, Böse und Verbrecher sind nur die, die erwischt werden bei ihren Taten.
...
Sich richtig und erfolgreich vergnügen zu können muss lange und geduldig geübt werden wie jede andere Tätigkeit.<

Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoj:

>Wenn ihr behauptet, alle müssten arbeiten, dann sollen es mir alle diese Reichen, die nichts tun, erst einmal vormachen.<

Aus "Walden. Oder das Leben in den Wäldern"

>Wenn ein Mensch einmal einen halben Tag lang in den Wäldern spazieren geht, weil er sie liebt, dann besteht die Gefahr, dass er als Tagedieb angesehen wird; wenn er dagegen den ganzen Tag als Unternehmer zubringt und diese Wälder abhackt und die Erde vorzeitig kahl werden lässt, so wird er als fleißiger und unternehmungslustiger Bürger betrachtet.<

>Die meisten Menschen sind, selbst in unserem verhältnismäßig freien Land, aus lauter Unwissenheit und Irrtum so sehr durch die unnatürliche, überflüssige, grobe Arbeit für das Leben in Anspruch genommen, dass seine edleren Früchte von ihnen nicht gepflückt werden können. Von der anstrengenden Arbeit sind ihre Finger zu plump geworden und zittern zu sehr. Der arbeitende Mensch hat heute nicht die Muße, Tag um Tag wahrhaft sinnvoll zu erfüllen; es gelingt ihm nicht, zum Nebenmann manneswürdige Beziehungen aufrechtzuerhalten; das könnte ja dem Marktwert seiner Arbeit Abbruch tun. Anders als eine Maschine zu sein, hat er keine Zeit.<

Mehr von Henry David Thoreau:
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-thoreau.htm

Rabindranath Tagore:

>Narren hasten,
Kluge warten,
Weise gehen in den Garten.<

O süßes Nichtstun

O süßes Nichtstun, an der Liebsten Seite
Zu ruhen auf des Bergs besonnter Kuppe;
Bald abwärts zu des Städtchens Häusergruppe
Den Blick zu senden, bald in ferne Weite!

O süßes Nichtstun, lieblich so gebannt
Zu atmen in den neubefreiten Düften;
Sich locken lassen von den Frühlingslüften,
Hinabzuziehn in das beglänzte Land;
Rückkehren dann aus aller Wunderferne
In deiner Augen heimatliche Sterne.

Theodor Storm

>... Übertriebene Geschäftigkeit

ist immer ein Zeichen mangelnder Vitalität. Es gibt gewisse armselige Kreaturen, die in der Arbeit den Sinn des Lebens sehen. Würde man sie aufs Land oder auf ein Schiff bringen, würden sie sich nach ihrem Pult sehnen. Sie sind nie neugierig, niemals ausgelassen und mit sich selbst nicht zufrieden. Wenn sie nicht ins Büro gehen, ist die Welt leer für sie. Wenn sie auf die Eisenbahn eine Stunde warten müssen, schlafen sie mit geöffneten Augen.<
Mehr von Robert Louis Stevenson hier:
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-stevenson.htm

Zitat: Bewerbung

>Bewerbung ist Zwangsvorstellung.<
Hans Horst Skupy

Zitat: Freiheit

>Die Muße ist die Schwester der Freiheit.<
Sokrates

William Shakespeare (1564 - 1616) über die Muße:

>Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegt's.<

>Die beste Wärterin der Natur ist Ruhe.<

Zitat: Amüsement

>Sich amüsieren heißt etymologisch: die Muße loswerden.
Amüsement wäre also das Vergnügen der Plattköpfe.<
Johann Gottfried Seume (1763 - 1810)

Übers Philosophieren gibt

Arthur Schopenhauer uns folgende Auskünfte:

>Zum Philosophieren sind die zwei ersten Erfordernisse diese: ernstlich, dass man den Mut habe, keine Frage auf dem Herzen zu behalten, und zweitens, dass man alles das, was sich von selbst versteht, sich zum deutlichen Bewusstsein bringe, um es als Problem aufzufassen. Endlich auch muss, um eigentlich zu philosophieren, der Geist wahrhaft müßig sein: Er muss keine Zwecke verfolgen und also nicht vom Willen gelenkt werden, sondern sich ungeteilt der Belehrung hingeben, welche die anschauliche Welt und das eigene Bewusstsein ihm erteilt. — Philosophie-Professoren hingegen sind auf ihren persönlichen Nutzen und Vorteil, und was dahin führt, bedacht: Da liegt ihr Ernst. Darum sehen sie so viele deutliche Dinge gar nicht, ja kommen nicht ein einziges Mal auch nur über die Probleme der Philosophie zur Besinnung.<

>Der geistreiche Mensch wird vor allem nach Schmerzlosigkeit, Ungehudeltsein, Ruhe und Muße streben, folglich ein stilles, bescheidenes, möglichst unangefochtenes Leben suchen und demgemäß die Zurückgezogenheit und bei großen Geistern sogar die Einsamkeit wählen.<

Samstag, 25. März 2006

Müßiggangster

Vorsicht! Subversive Vereinigung:
https://www.diegluecklichenarbeitslosen.de

Selbstverständlich distanziere ich mich hiermit von allem und jedem, ausdrücklich...

Da die Startseite der Website nicht zu öffnen ist, versuchen Sie es bitte mit diesem Link:
https://www.diegluecklichenarbeitslosen.de/dieseite/seite/mg.htm

Bertrand Russell schrieb:

>Wenn auf Erden niemand mehr gezwungen wäre, mehr als vier Stunden täglich zu arbeiten, würde jeder Wissbegierige seinen wissenschaftlichen Neigungen nachgehen können, und jeder Maler könnte malen, ohne dabei zu verhungern, und wenn seine Bilder noch so gut wären. Junge Schriftsteller brauchten nicht durch sensationelle Reißer auf sich aufmerksam zu machen, um wirtschaftlich so unabhängig zu werden, dass sie die monumentalen Werke schaffen können, für die sie heute, wenn sie endlich so weit gekommen sind, gar keinen Sinn und keine Kraft mehr haben. Menschen, die sich als Fachleute für eine besondere wirtschafts- oder staatspolitische Phase interessieren, werden ihre Ideen entwickeln können, ohne dabei im luftleeren akademischen Raum zu schweben, was der Arbeit der Volkswirtschaftler an den Universitäten häufig einen wirklichkeitsfremden Anstrich gibt. Die Ärzte werden Zeit haben, sich mit den Fortschritten auf medizinischem Gebiet vertraut zu machen, die Lehrer werden sich nicht mehr erbittert bemühen müssen, mit routinemäßigen Methoden Dinge zu lehren, die sie in ihrer Jugend gelernt und die sich in der Zwischenzeit vielleicht als falsch erwiesen haben.

Vor allem aber wird es wieder Glück und Lebensfreude geben, statt der nervösen Gereiztheit, Übermüdung und schlechten Verdauung. Man wird genug arbeiten, um die Muße genießen zu können, und doch nicht bis zur Erschöpfung arbeiten müssen. Wenn die Menschen nicht mehr müde in ihre Freizeit hineingehen, dann wird es sie auch bald nicht mehr nach passiver und geistloser Unterhaltung verlangen. Mindestens ein Prozent wird sich wahrscheinlich in der Zeit, die nicht mit berufstätiger Arbeit ausgefüllt ist, Aufgaben von allgemeinem Interesse widmen, und da ihr Lebensunterhalt nicht von dieser Beschäftigung abhängt, werden sie dabei ungehindert eigene Wege beschreiten können und nicht gezwungen sein, sich nach den Maßstäben zu richten, die ältere Pseudowissenschaftler aufgestellt haben. Aber die Vorteile der Muße werden nicht nur an diesen Ausnahmefällen zu erkennen sein. Die normalen Männer und Frauen werden, da sie die Möglichkeit haben, ein glückliches Leben zu führen, gütiger und toleranter und anderen gegenüber weniger misstrauisch sein. Die Lust am Kriegführen wird aussterben, teils aus diesem Grunde und teils, weil Krieg für alle langdauernde, harte Arbeit bedeuten würde. Guten Mutes zu sein, ist die sittliche Eigenschaft, deren die Welt vor allem und am meisten bedarf, und Gutmütigkeit ist das Ergebnis von Wohlbehagen und Sicherheit, nicht von anstrengendem Lebenskampf. Mit den modernen Produktionsmethoden ist die Möglichkeit gegeben, dass alle Menschen behaglich und sicher leben können; wir haben es statt dessen vorgezogen, dass sich manche überanstrengen und die andern verhungern. Bisher sind wir noch immer so energiegeladen arbeitsam wie zur Zeit, da es noch keine Maschinen gab; das war sehr töricht von uns, aber sollten wir nicht auch irgendwann einmal gescheit werden?<

aus: Lob des Müßiggangs (1932)

Mehr: https://www.otium-bremen.de/autoren/a-russell.htm

Jean-Jacques Rousseau schrieb:

[...] der wilde Mensch und der zivilisierte Mensch unterscheiden sich dermaßen im Grund ihres Herzens und in ihren Neigungen, dass eben dasjenige, was das höchste Glück des einen ausmachte, den anderen zur Verzweiflung brächte. Der erste sehnt sich nur nach Ruhe und Freiheit; er will bloß leben und müßig bleiben; und selbst die Ataraxie des Stoikers reicht an seine tiefe Gleichgültigkeit gegenüber jedem anderen Gegenstand nicht heran. Der immerzu tätige Bürger hingegen schwitzt, hetzt sich ab, quält sich ohne Unterlass, nur um sich noch mühsamere Beschäftigungen zu suchen; er arbeitet bis zu seinem Tod, läuft ihm sogar entgegen, um imstande zu sein zu leben, oder entsagt dem Leben, um die Unsterblichkeit zu erlangen. Er hofiert die Großen, die er hasst, und die Reichen, die er verachtet; er spart an nichts, um die Ehre zu erlangen, sie bedienen zu dürfen; er brüstet sich hochmütig mit seiner Niedrigkeit und ihrer Protektion; und stolz auf sein Sklavendasein, spricht er mit Verachtung von denjenigen, die nicht die Ehre haben, dieses mit ihm zu teilen. Welch ein Schauspiel stellen doch für einen Kariben die mühevollen und vielbeneideten Arbeiten eines europäischen Ministers dar! Wie viele grausame Tode würde dieser träge Wilde nicht der Schrecklichkeit eines solchen Lebens vorziehen, das oft nicht einmal durch das Vergnügen versüßt wird, Gutes zu tun! Um aber den Zweck so vieler Sorgen ausmachen zu können, müssten die Wörter "Macht" und "Ansehen" in seinem Geist einen Sinn bekommen; er müsste lernen, dass es eine Art von Menschen gibt, denen die Beachtung durch den Rest der Welt etwas bedeutet, die es verstehen, eher aufgrund des Zeugnisses von anderen als aufgrund ihres eigenen glücklich und zufrieden mit sich selbst zu sein. Dies nämlich ist die wirkliche Ursache all dieser Unterschiede: Der Wilde lebt in sich selbst; der gesellschaftliche Mensch ist immer außerhalb seiner selbst und weiß nur in der Meinung der anderen zu leben; und er bezieht sozusagen allein aus ihrem Urteil das Gefühl seiner eigenen Existenz. [...]

aus: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (1754)


[...] Wenn man einerseits die ungeheuren Leistungen des Menschen betrachtet, so viele ausgearbeitete Wissenschaften, so viele erfundene Kunstfertigkeiten, so viele angewandte Kräfte, zugeschüttete Abgründe, eingeebnete Berge, gesprengte Felsen, schiffbar gemachte Flüsse, urbar gemachte Böden, ausgehobene Seen, trockengelegte Sümpfe, riesige Gebäude, die auf der Erde errichtet sind, das Meer, das überall von Schiffen und Matrosen befahren wird, und wenn man andererseits mit ein wenig Nachdenken die wahren Vorteile untersucht, die sich aus all dem für das Glück der menschlichen Gattung ergeben haben, so kann man über das Missverhältnis, das zwischen diesen Dingen herrscht, nur bass erstaunt sein und die Verblendung des Menschen beklagen, die ihn, um seinen närrischen Stolz und ich weiß nicht welch eitle Selbstbewunderung zu nähren, mit Eifer all diesem Elend hinterherlaufen lässt, für das er empfänglich ist und das die wohlwollende Natur von ihm fernzuhalten getrachtet hatte.[...]

aus: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen (Anmerkungen)

Zitat: Macht

>Arbeit und Macht vertragen sich nicht miteinander. Ich kenne keinen, der arbeitet und gleichzeitig die Macht ausübt.<
Richard Rogler

Hannah Arendt schrieb:

>Zweifellos arbeiten nirgends Menschen so hart und so lang wie in Deutschland. Es ist eine wohlbekannte Tatsache, dass die Deutschen seit Generationen ins Arbeiten vernarrt sind, und auf den ersten Blick scheint ihre augenblickliche Betriebsamkeit den Eindruck zu nähren, Deutschland sei möglicherweise immer noch die gefährlichste europäische Nation.
[...]
Unter der Oberfläche hat die Einstellung der Deutschen zur Arbeit einen tiefen Wandel erfahren. Die alte Tugend, unabhängig von den Arbeitsbedingungen ein möglichst vortreffliches Endprodukt zu erzielen, hat einem blinden Zwang Platz gemacht, dauernd beschäftigt zu sein, einem gierigen Verlangen, den ganzen Tag pausenlos an etwas zu hantieren. Beobachtet man die Deutschen, wie sie geschäftig durch die Ruinen ihrer tausendjährigen Geschichte stolpern und für die zerstörten Wahrzeichen ein Achselzucken übrig haben oder wie sie es einem verübeln, wenn man sie an die Schreckenstaten erinnert, welche die ganze übrige Welt nicht loslassen, dann begreift man, dass die Geschäftigkeit ihre Hauptwaffe bei der Abwehr der Wirklichkeit geworden ist. Und man möchte aufschreien: Aber das ist doch alles nicht wirklich - wirklich sind die Ruinen; wirklich ist das vergangene Grauen, wirklich sind die Toten, die ihr vergessen habt.<

aus: Besuch in Deutschland (1993)

Zitat: Vergnügungssüchtige Deutsche

>Die Deutschen haben an der Arbeit so viel Vergnügen wie andere an der Sünde.<
Jacques Rivière (1886 - 1925)

Der Müßiggänger

ist damit keinesfalls das, als was er mit dem bekannten Spruch: 'Müßiggang ist aller Laster Anfang' phantasiert wird, nämlich einer, der bloß faul ist und nichts tut, sondern er ist einer, der bewusst und im 'hier und jetzt' lebt und seine Existenz unter keinem anderen Aspekt als den des Da-seins stellt. Das heißt, Müßiggang ist nicht das Gegenteil von Arbeit, sondern Müßiggang ist etwas, was aus der Arbeitswelt herausfällt, was weder in die (heutige Form von) Arbeit noch in die ihr korrespondierende Freizeit einzuordnen ist, er ist ein Zustand, der die Werte der heutigen Arbeits-Freizeit-Gesellschaft für sich nicht mehr anerkennt...<
Mehr von Erich Ribolits: https://www.otium-bremen.de/autoren/a-ribolits.htm

Zitat: Müßiggang

>Müßiggang ist aller Liebe Anfang.<
Christa Reinig

Gedanken

von Sully Prudhomme (1839 - 1907):

>Das Leben ist für die unglücklichen Arbeiter nicht viel mehr als ein Kampf gegen den Tod, ein Leiden, um sich gegen das Leiden stark zu machen.
(...)
Wir glauben zu leben, aber in Wirklichkeit arbeiten wir nur, um nicht zu sterben.<

Friedrich Nietzsche schrieb:

>Ihr alle, denen die wilde Arbeit lieb ist und das Schnelle, Neue, Fremde, - ihr ertragt euch schlecht, euer Fleiß ist Flucht und Wille, sich selber zu vergessen. (...) Aber ihr habt zum Warten nicht Inhalt genug in euch - und selbst zur Faulheit nicht!<

>Muße und Müßiggang. - Es ist eine indianerhafte, dem Indianer-Blute eigentümliche Wildheit in der Art, wie die Amerikaner nach Gold trachten: und ihre atemlose Hast der Arbeit - das eigentliche Laster der neuen Welt - beginnt bereits durch Ansteckung das alte Europa wild zu machen und eine ganz wunderliche Geistlosigkeit darüber zu breiten. Man schämt sich jetzt schon der Ruhe; das lange Nachsinnen macht beinahe Gewissensbisse. Man denkt mit der Uhr in der Hand, wie man zu Mittag isst, das Auge auf das Börsenblatt gerichtet, - man lebt wie einer, der fortwährend etwas »versäumen könnte«. »Lieber irgend etwas tun als nichts« - auch dieser Grundsatz ist eine Schnur, um aller Bildung und allem höheren Geschmack den Garaus zu machen. Und so wie sichtlich alle Formen an dieser Hast der Arbeitenden zugrundegehn: so geht auch das Gefühl für die Form selber, das Ohr und Auge für die Melodie der Bewegungen zugrunde. Der Beweis dafür liegt in der jetzt überall geforderten plumpen Deutlichkeit, in allen den Lagen, wo der Mensch einmal redlich mit Menschen sein will, im Verkehre mit Freunden, Frauen, Verwandten, Kindern, Lehrern, Schülern, Führern und Fürsten - man hat keine Zeit und keine Kraft mehr für die Zeremonien, für die Verbindlichkeit mit Umwegen, für allen Esprit der Unterhaltung und überhaupt für alles Otium. Denn das Leben auf der Jagd nach Gewinn zwingt fortwährend dazu, seinen Geist bis zur Erschöpfung auszugeben, im beständigen Sich-Verstellen oder Überlisten oder Zuvorkommen: die eigentliche Tugend ist jetzt, etwas in weniger Zeit zu tun als ein anderer. Und so gibt es nur selten Stunden der erlaubten Redlichkeit: in diesen aber ist man müde und möchte sich nicht nur »gehen lassen«, sondern lang und breit und plump sich hinstrecken. Gemäß diesem Hange schreibt man jetzt seine Briefe: deren Stil und Geist das eigentliche »Zeichen der Zeit« sein werden. Gibt es noch ein Vergnügen an Gesellschaft und an Künsten, so ist es ein Vergnügen, wie es müde gearbeitete Sklaven sich zurecht machen. Oh über diese Genügsamkeit der »Freude« bei unsern Gebildeten und Ungebildeten! Oh über diese zunehmende Verdächtigung aller Freude! Die Arbeit bekommt immer mehr alles gute Gewissen auf ihre Seite: der Hang zur Freude nennt sich bereits »Bedürfnis der Erholung« und fängt an sich vor sich selber zu schämen. »Man ist es seiner Gesundheit schuldig« - so redet man, wenn man auf einer Landpartie ertappt wird. Ja es könnte bald so weit kommen, dass man einem Hange zur vita contemplativa (das heißt zum spazieren gehen mit Gedanken und Freunden) nicht ohne Selbstverachtung und schlechtes Gewissen nachgäbe. - Nun! Ehedem war es umgekehrt: die Arbeit hatte das schlechte Gewissen auf sich. Ein Mensch von guter Abkunft verbarg seine Arbeit, wenn die Not ihn zum Arbeiten zwang. Der Sklave arbeitete unter dem Druck des Gefühls, dass er etwas Verächtliches tue - das »Tun« selber war etwas Verächtliches. »Die Vornehmheit und die Ehre sind allein bei otium und bellum«: so klang die Stimme des antiken Vorurteils!<

>Arbeit und Langeweile. - Sich Arbeit suchen um des Lohnes willen - darin sind sich in den Ländern der Zivilisation jetzt fast alle Menschen gleich; ihnen allen ist Arbeit ein Mittel, und nicht selber das Ziel; weshalb sie in der Wahl der Arbeit wenig fein sind, vorausgesetzt dass sie einen reichlichen Gewinn abwirft. Nun gibt es seltnere Menschen, welche lieber zugrunde gehen wollen, als ohne Lust an der Arbeit arbeiten: jene Wählerischen, schwer zu Befriedigenden, denen mit einem reichlichen Gewinn nicht gedient wird, wenn die Arbeit nicht selber der Gewinn aller Gewinne ist. Zu dieser seltenen Gattung von Menschen gehören die Künstler und Kontemplativen aller Art, aber auch schon jene Müßiggänger, die ihr Leben auf der Jagd, auf Reisen oder in Liebeshändeln und Abenteuern zubringen. Alle diese wollen Arbeit und Not, sofern sie mit Lust verbunden ist, und die schwerste, härteste Arbeit, wenn es sein muss. Sonst aber sind sie von einer entschlossenen Trägheit, sei es selbst, dass Verarmung, Unehre, Gefahr der Gesundheit und des Lebens an diese Trägheit geknüpft sein sollte. Sie fürchten die Langeweile nicht so sehr als die Arbeit ohne Lust: ja sie haben viel Langeweile nötig, wenn ihnen ihre Arbeit gelingen soll. Für den Denker und für alle empfindsamen Geister ist Langeweile jene unangenehme »Windstille« der Seele, welche der glücklichen Fahrt und den lustigen Winden vorangeht; er muss sie ertragen, muss ihre Wirkung bei sich abwarten - das gerade ist es, was die geringeren Naturen durchaus nicht von sich erlangen können! Langeweile auf jede Weise von sich scheuchen ist gemein: wie arbeiten ohne Lust gemein ist. Es zeichnet vielleicht die Asiaten vor den Europäern aus, dass sie einer längeren, tieferen Ruhe fähig sind als diese; selbst ihre Narcotica wirken langsam und verlangen Geduld, im Gegensatz zu der widrigen Plötzlichkeit des europäischen Giftes, des Alkohols.<

>Hauptmangel der tätigen Menschen. - Den Tätigen fehlt gewöhnlich die höhere Tätigkeit: ich meine die individuelle. Sie sind als Beamte, Kaufleute, Gelehrte, das heißt als Gattungswesen tätig, aber nicht als ganz bestimmte einzelne und einzige Menschen; in dieser Hinsicht sind sie faul. - Es ist das Unglück der Tätigen, dass ihre Tätigkeit fast immer ein wenig unvernünftig ist. Man darf zum Beispiel bei dem geldsammelnden Bankier nach dem Zweck seiner rastlosen Tätigkeit nicht fragen: sie ist unvernünftig. Die Tätigen rollen, wie der Stein rollt, gemäß der Dummheit der Mechanik. - Alle Menschen zerfallen, wie zu allen Zeiten so auch jetzt noch, in Sklaven und Freie; denn wer von seinem Tage nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave, er sei übrigens wer er wolle: Staatsmann, Kaufmann, Beamter, Gelehrter.<

>Die Lobredner der Arbeit. - Bei der Verherrlichung der »Arbeit«, bei dem unermüdlichen Reden vom »Segen der Arbeit« sehe ich denselben Hintergedanken, wie bei dem Lobe der gemeinnützigen unpersönlichen Handlungen: den der Furcht vor allem Individuellen. Im Grunde fühlt man jetzt, beim Anblick der Arbeit - man meint immer dabei jene harte Arbeitsamkeit von früh bis spät - dass eine solche Arbeit die beste Polizei ist, dass sie jeden im Zaume hält und die Entwicklung der Vernunft, der Begehrlichkeit, des Unabhängigkeitsgelüstes kräftig zu hindern versteht. Denn sie verbraucht außerordentlich viel Nervenkraft und entzieht dieselbe dem Nachdenken, Grübeln, Träumen, Sorgen, Lieben, Hassen, sie stellt ein kleines Ziel immer ins Auge und gewährt leichte und regelmäßige Befriedigungen. So wird eine Gesellschaft, in welcher fortwährend hart gearbeitet wird, mehr Sicherheit haben: und die Sicherheit betet man jetzt als die oberste Gottheit an. - Und nun! Entsetzen! Gerade der »Arbeiter« ist gefährlich geworden! Es wimmelt von »gefährlichen Individuen«! Und hinter ihnen die Gefahr der Gefahren - das Individuum!<

Weltjammer

Wie sie heulen, wie sie flennen,
Wie sie sich geschäftig rackern!
Leben heißt den armen Knackern
Jammern und nach Gelde rennen.

Schätze haben, meint der Reiche,
Macht erst glücklich und zufrieden.
Nur die Gründe sind verschieden,
doch die Sorge bleibt die gleiche.

Keine haben, meint der Arme,
Schafft erst recht Verdruss und Trauer!
König, Dame, Magd und Bauer -
Alles stöhnt, dass Gott erbarme.

Ich nur lache. Grässlich öde
Dünkt mich Welt und Mensch und Leben.
Muss denn alles wimmern, beben? -
Gott ist doch ein Erztragöde!

Derweil ich erhaben gähne
ob dem Jammern und dem Weinen,
Kugelt mir aus meinem einen
Äuglein eine dicke Träne.

Erich Mühsam

Zitat: Arbeitsplatz

>Was man nicht im Bett tun kann, ist nicht wert, getan zu werden.<
Groucho Marx

Arbeit ist nicht göttlich,

meint Thomas Mann:
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-mann_t.htm

Zitat: Zielstrebigkeit

>Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.<
Gotthold Ephraim Lessing

Zitat: Feinere Empfindungen

>Ehrlichen Leuten, die alle ihre Gedanken bei der Arbeit haben, müssen ja wohl die feineren Empfindungen fehlen.<
Gotthold Ephraim Lessing

Zitat: Arbeitsgut

>Wenn an der Arbeit was Gutes wäre, würden die Reichen die Armen doch nie ranlassen.<
Elmore Leonard

Zitat: Sklavenwunsch

>Der Sklave will nicht frei werden. Er will Sklavenaufseher werden.<
Gabriel Laub

Zitat: Müßiggang

>Es fehlt dem Müßiggang der Weisen nur an einem besseren Namen: Wie, wenn man sich bereitfände, Nachdenken, Sprechen, Lesen und Stillhalten Arbeiten zu nennen?<
Jean de La Bruyère

Zitat: Kraftquell

>Viel zu viele Menschen verstehen sich nicht darauf, jenen philosophischen Abstand zur Welt zu halten, der Weisheit oder Humor oder Faulheit heißt - vor allem in Deutschland, dem Tummelplatz des penetranten Fleißes, verstehen sie es nicht. Und das ist bedauerlich, weil sie eines mächtigen Kraftquells verlustig gehen, einer Erquickung, der keine andere gleichkommt.<
Kurt Kusenberg

Zitat: Muße

>Muße [...] bedeutet, die Gedanken und Vorstellungen in wahlloser Abfolge sich selbst zu überlassen, statt sie zu kontrollieren, zu lenken und ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen. Es heißt, sich als passives Element der Natur zu empfinden und sich daran zu freuen. Es ist gleichbedeutend damit, jeglicher Hetze und Unrast zu entsagen und das innere Gleichgewicht zu finden.<
Emil Küng

Macht Arbeit frei?

Ein Versuch über den Wert der Erwerbsarbeit von Oliver Kloss:
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-kloss.htm

Zitat: Wesensbildung

>Man müsste wenigstens täglich ein gutes Gedicht lesen, ein schönes Gemälde betrachten, ein sanftes Lied hören oder ein herzliches Wort mit einem Freunde reden, um auch den schöneren, ich möchte sagen, den menschlicheren Teil unseres Wesens zu bilden.<
Heinrich von Kleist

Zitat: Tugenden

>Müßiggang ist aller Laster Anfang - und aller Tugenden Krönung.<
Franz Kafka

Arbeit, lyrisch

Bürger, schont eure Anlagen

Arbeit lässt sich schlecht vermeiden,
und sie ist der Mühe Preis.
Jeder muss sich mal entscheiden.
Arbeit zeugt noch nicht von Fleiß.

Arbeit muss es quasi geben.
Denn der Mensch besteht aus Bauch.
Arbeit ist das halbe Leben,
und die andre Hälfte auch.

Seht euch vor, bevor ihr schuftet!
Zieht euch keinen Splitter ein.
Wer behauptet, dass Schweiß duftet,
ist (ganz objektiv) ein Schwein.

Zählt die Arbeit zu den Strafen!
Wer nichts braucht, braucht nichts zu tun.
Legt euch mit den Hühnern schlafen.
Wenn es geht: pro Mann ein Huhn.

Manche geben keine Ruhe,
und sie schuften voller Wut.
Doch ihr Tun ist nur Getue,
und es kleidet sie nicht gut.

Lasst euch auf den Sofas treiben!
Gut geträumt ist halb gelacht.
Hände sind zum Händereiben.
Sprecht schon morgens: "Gute Nacht."

Lasst die Wecker ruhig rasseln!
Zeigt dem Krach das Hinterteil.
Lasst die Moralisten quasseln.
Bietet euch nicht täglich feil.

Wozu macht ihr Karriere?
Ist die Erde denn kein Stern?
Tut, als ob stets Sonntag wäre,
denn es ist der Tag des Herrn.

Vieles tun heißt vieles leiden.
Lebt, so gut es geht von Luft.
Arbeit lässt sich schlecht vermeiden,
doch wer schuftet, ist ein Schuft!

Erich Kästner

Zitat: Vernunft

>Wie jeder vernünftige und empfindsame Mensch verabscheue ich Arbeit.<
Aldous Leonard Huxley

>Es gibt natürlich keinen Grund, warum der neue Totalitarismus dem alten gleichen sollte. Ein Regieren mittels Knüppeln und Exekutionskommandos, mittels künstlicher Hungersnöte, Massenverhaftungen und Massendeportationen ist nicht nur unmenschlich (darum schert sich heutzutage niemand viel); es ist nachweisbar leistungsunfähig - und in einem Zeitalter fortgeschrittener Technik ist Leistungsunfähigkeit die Sünde wider den Heiligen Geist. Ein wirklich leistungsfähiger totalitärer Staat wäre ein Staat, in dem die allmächtige Exekutive politischer Machthaber und ihre Armee von Managern eine Bevölkerung von Zwangsarbeitern beherrscht, die zu gar nichts gezwungen zu werden brauchen, weil sie ihre Sklaverei lieben.<
Aus dem Vorwort zu Schöne neue Welt (1946)

Zitat: Muße

>Muße? Das ist das Gegenteil von Nichtstun. Es ist gesteigerte Empfänglichkeit, ein Tun, das nicht aus dem Zwang der Not kommt, nicht aus der Gier nach Gewinn, nicht aus dem Gebot oder der Pflicht, sondern allein aus der Liebe und der Freiheit. Es ist die anspruchsvollste aller Beschäftigungen, weil sie aus dem Kern unseres Wesens hervorgeht und aus der Freude am Schaffen selbst getan wird. Es ist vor allem die unverwelkliche Fähigkeit zum Staunen und zum Ergriffensein.<
Christoph Wilhelm Hufeland

Zitat: Anders sein

>Eigentlich bin ich ganz anders, nur komm ich so selten dazu.<
Ödön von Horváth

Begriff der Arbeit

"Wer nicht arbeiten will, der soll auch nicht essen." Dieser Spruch aus der Bibel ist ein volkstümlicher Grundsatz. Er müsste lauten: Alle sollen essen und so wenig wie möglich arbeiten. Aber auch das ist noch viel zu allgemein. Die Arbeit zum Oberbegriff menschlicher Betätigung zu machen ist eine asketische Ideologie... Die proletarische Forderung geht auf Reduktion der Arbeit. Sie bezweckt nicht, dass in einer künftigen besseren Gesellschaft einer davon abgehalten werde, sich nach seiner Lust zu betätigen, sondern sie geht darauf aus, die zum Leben der Gesellschaft erforderlichen Verrichtungen zu rationalisieren und gleich zu verteilen. Sie will dem Zwang und nicht der Freiheit, dem Leid und nicht der Lust eine Schranke setzen. In einer vernünftigen Gesellschaft verändert der Begriff der Arbeit seinen Sinn.

Max Horkheimer (1895 - 1973) - Notizen von 1950-1969

Hermann Hesse schrieb:

>Hinter der Zivilisation her ist die Erde voll von Schlackenbergen und Abfallhaufen, die nützlichen Erfindungen haben nicht nur hübsche Weltausstellungen und elegante Automobilsalons zur Folge, sondern es folgen ihnen auch Heere von Bergwerkarbeitern mit blassen Gesichtern und elenden Löhnen... und dass die Menschheit Dampfmaschinen und Turbinen hat, dafür zahlt sie mit unendlichen Zerstörungen im Bilde der Erde und im Bilde des Menschen... während dagegen dafür, dass der Mensch die Violine erfunden, und dafür, dass jemand die Arien im Figaro geschrieben hat, keinerlei Preis bezahlt werden muss. Mozart und Mörike haben der Welt nicht viel gekostet, sie waren wohlfeil wie der Sonnenschein, jeder Angestellte in einem technischen Büro kommt teurer.<

>Leider hat sich diese Hast des modernen Lebens längst auch unserer geringen Muße bemächtigt; unsere Art, zu genießen, ist kaum weniger nervös und aufreibend als der Betrieb unserer Arbeit. "Möglichst viel und möglichst schnell" ist die Losung. Daraus folgt immer mehr Vergnügung und immer weniger Freude... Von diesen Übeln bleibt auch der Reiche nicht verschont. Er könnte wohl, aber er kann nicht. Man muss mitmachen, auf dem Laufenden bleiben, sich auf der Höhe halten.<

>Wenn ich nicht im Grunde ein sehr arbeitsamer Mensch wäre, wie wäre ich je auf die Idee gekommen, Loblieder und Theorien des Müßiggangs auszudenken. Die geborenen, die genialen Müßiggänger tun dergleichen niemals.<

Zitat: Dichter-Existenz

>Der Dichter muss eine behagliche Existenz haben, ehe er arbeiten kann.<
Christian Friedrich Hebbel

Zitat: Fortschritt

>Ohne Faulheit kein Fortschritt. Weil der Mensch zu faul war zu rudern, erfand er das Dampfschiff; weil er zu faul war zu Fuß zu gehen, erfand er das Auto; weil er zu faul war zu rechnen, erfand er das Elektronengehirn; weil er zu faul war zu denken, erfand er die Bildzeitschriften; weil er zu faul war abends die Augen zuzumachen, erfand er das Fernsehen.<
Manfred Hausmann

Zitat: Zeit

>Zeit haben nur diejenigen, die es zu nichts gebracht haben.
Und damit haben sie es weitergebracht als alle anderen.<
Giovanni Guareschi

Zitat: Ehrgeiz

>Ehrgeiz ist wohl der am besten verhüllte Auswuchs des Gehorsams.<
Arno Grün

Der faule Neger

>Heute (1901) leben im südlichen Afrika 400.000 Eingeborene. Die Mehrzahl von ihnen hegt gegenwärtig nicht den Wunsch, zu arbeiten. Wir haben die Pflicht, sie vor sich selbst zu beschützen (...) Welche Schritte können unternommen werden, um sie zur Aufnahme von Arbeit zu bewegen? (...) Sie werden sogleich sagen: „Erhöht die Steuern“ (...) Aber wir brauchen mehr dauerhaften Druck (...) und dieser dauerhafte Druck liegt in dem natürlichen und wachsenden Wunsch nach den Waren des weißen Mannes. (...) Dazu gehört die Einrichtung von Läden für Kaffern und ein organisiertes System von Geschenken an die Häuptlinge.<

Edward Grey (1862 - 1933) aus: Reimer Gronemeyer (Hg.): Der faule Neger. Vom weißen Kreuzzug gegen den schwarzen Müßiggang. (1991)

Erlernung der Langsamkeit

>[Ich] schlage vor, in allen Schulen einen Kurs zur "Erlernung der Langsamkeit" einzuführen. Von mir aus darf es sogar ein Leistungskurs sein. Langsamkeit wäre eine Gangart, die der Zeit zuwider verliefe. Die bewusste Verzögerung. Das bis zum Stillstand gebremste Tempo. Das Erlernen des Innehaltens, der Muße. Nichts wäre inmitten der gegenwärtigen Informationsflut hilfreicher als eine Hinführung der Schüler und Schülerinnen zur Besinnung ohne lärmende Nebengeräusche, ohne schnelle Bildabfolge, ohne Aktion und hinein ins Abenteuer der Stille, in der einzig Eigengeräusche erlebt werden können. Ich weiß: ein Vorschlag, den zu realisieren zwangsläufig die Zeit fehlen wird. Dennoch bitte ich darum, ihn nicht nur zu belächeln, sondern ihn spielerisch ernst zu nehmen; er hat es in sich.<
Günter Grass - DIE ZEIT Nr. 21/1999

Zitat: Langeweile

>Langeweile! Du bist, Mutter der Musen, gegrüßt.<
Johann Wolfgang von Goethe

Zitat: Gier

>Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht genug für jedermanns Gier.<
Mahatma Gandhi

Loblied aufs Bett

Meines Lebens A und Z
sind der Divan und das Bett.
Freundschaft, Liebe und Verkehr,
sekundär ! Sekundär !
Hier entstand der Wunsch nach mir.
Zeugung, Ankunft, alles hier,
und mein Sterben wird allein
weicher durch die Kissen sein.
Ach, und nehmt mir mein Skelett
ganz zuletzt erst aus dem Bett.

Werner Finck
1902 - 1978

Zitat: Ruhe

>Die Ruhe ist eine liebenswürdige Frau und wohnt in der Nähe der Weisheit.<
Epicharm - um 550 bis 460 v. Chr. - Fragmente

Zitat: Materialermüdung

>Der Mensch ist nicht erschaffen, um zu arbeiten.
Der Beweis: Er wird müde davon.<
Alexandre Dumas (1824 - 1895)

Zitat: Unentbehrlichkeit

>Der Friedhof ist voll von Leuten, die sich für unentbehrlich hielten.<
Georges Benjamin Clemenceau

Zitat: Buddha

>Eine Anstellung hätte sogar aus Buddha einen simplen Nörgler gemacht.<
E. M. Cioran

Zitat: Lohnarbeit

>Die Lohnarbeit ist ein Arbeitsverhältnis, das im 19. Jahrhundert noch für eine Sonderform der Sklaverei gehalten wurde...<
Noam Chomsky - Profit over People (1999)

Zitat: Genial

>Wo es immer ordentlich und diszipliniert zugeht, da gibt es nichts Geniales.<
Claude Chabrol

Zitat: Sonnenstaat

>In der Sonnenstadt sind die öffentlichen Dienste, Künste, Handwerke und Arbeiten unter Alle vertheilt, so daß auf den Einzelnen kaum vier Stunden treffen, die er zu arbeiten hat. Die übrige Zeit kann er mit angenehmem Studium, Disputiren, Lesen, Erzählen, Schreiben, Spazierengehen, geistigen und körperlichen Uebungen und mit Vergnügen zubringen.<
Tommaso Campanella - Der Sonnenstaat (1602)

Zitat: Diwandichter

>Es regnet, und ich reite auf meinen Dramen herum. Dabei liege ich auf dem Diwan. Die großen Dichter liegen immer auf dem Diwan.<
Bertolt Brecht

Ein Plädoyer für den Müßiggang

Zitat:
»Von nichts kommt nichts« – Es ist das tausendfache Credo unserer Zeit: »Arbeit ist die Grundlage aller menschlichen Zivilisation«. Recht habe, wer sich nützlich macht, die Wirtschaft voranbringt, den Lebensstandard hebt.
Nun – fragen wir einmal ganz naiv zurück: Wo wären wir, wenn all die Denker, Mönche, Dichter, Grübler, Priester, Narren, Künstler, die über die Jahrzehnte und Jahrhunderte ihren »müßigen« Spinnereien gelebt haben, einer »sinnvollen Arbeit« nachgegangen wären? Was wäre aus unserer Kultur geworden ohne die Taugenichtse? – Gut, wir hätten heute noch mehr, noch komfortablere und billigere Autos oder Waschmaschinen, mehr Fernsehsender, vielleicht ewige Jugend dank Gentherapie, vielleicht wären wir mit einer Kolonie auf dem Mars vertreten. Aber ist das Kultur? Ist das das Ziel unseres Menschseins? Können wir davon leben, die wir eben nicht vom Brot allein satt werden?<
Mehr: https://www.otium-bremen.de/autoren/a-braig.htm

Gedanken eines glücklichen "Arbeitslosen"

zu einigen Problemen unserer Zeit
Darf man als "Arbeitsloser" glücklich sein?
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-berthold.htm

Zitat: Leibesertüchtigung

>So oft ich Lust zu körperlicher Übung verspüre, leg ich mich nieder, bis das Gefühl wieder vorbei ist.<
Robert Benchley

Zitat: Faulheit

>Einen Unterschied zwischen Faulen und Fleißigen, Intelligenten und Dummen gibt's nicht, weil, was wir darunter verstehen, verschwunden ist. »Faulenzer« nennt zum Beispiel die Gesellschaft den, welcher außer Arbeit geworfen, zum Vagabundieren gezwungen ist und schließlich wirklich Vagabund wird, oder den, der unter schlechter Erziehung aufgewachsen, verwahrloste. Wer aber den, der im Gelde sitzt und mit Nichtstun und Schlemmen die Zeit totschlägt, einen Faulenzer nennt, begeht eine Beleidigung, denn dieser ist ein »ehrenwerter« Mann.<
aus: August Bebel - Die Frau und der Sozialismus (1879)

Muße

>Mit den modernen Produktionsmethoden ist die Möglichkeit gegeben, dass alle Menschen behaglich und sicher leben können; wir haben es statt dessen vorgezogen, dass sich manche überanstrengen und die andern verhungern.
Bisher sind wir noch immer so energiegeladen arbeitsam wie zur Zeit, da es noch keine Maschinen gab; das war sehr töricht von uns, aber sollten wir nicht auch irgendwann einmal gescheit werden?<
Bertrand Russell - Lob des Müßiggangs

Gedichte, Texte & Zitate zur Arbeitsmoral

Initiative zur Rehabilitierung von Muße & Müßiggang

https://www.otium-bremen.de

Fundstück: Der moderne Mensch

>Der einzelne erlebt sich dabei nicht mehr als das konkrete Individuum, das isst, trinkt, schläft, liebt und hasst; er ist niemand Einmaliger und kein Konkreter mehr, sondern eine Ware und - ich sage dies absichtlich - jemand, der sich selbst auf dem Markt erfolgreich verkaufen muss. Darum muss er jene Eigenschaften, für die es auf dem Markt eine Nachfrage gibt, kultivieren. Fühlt er, dass er gefragt ist, dann ist er erfolgreich. Ist er nicht gefragt, dann erlebt er sich als Versager. Sein Selbsterleben, sein Vertrauen in sich selbst bestimmt sich nicht mehr von der Wertschätzung seiner realen, konkreten Eigenschaften, seiner Intelligenz, seiner Ehrlichkeit, seiner Integrität, seinem Humor und all dem, was er ist, vielmehr hängen sein Selbstwertempfinden und seine Sicherheit davon ab, ob es ihm gelingt, sich selbst zu verkaufen. Aus diesem Grunde ist er immer unsicher, immer abhängig vom Erfolg und wird äußerst unsicher, wenn sich dieser Erfolg nicht einstellt.<
aus: Erich Fromm - "Die Pathologie der Normalität. Zur Wissenschaft vom Menschen."
Quelle mit weiteren Zitaten zum Thema "Muße":
https://www.otium-bremen.de/autoren/a-fromm.htm

»Poesie muß über Politik siegen.«

Gespräch mit Konstantin Wecker:
https://www.jungewelt.de/2006/03-25/001.php

Jokers-Lyrik-Preis 2006

>Was es noch zu gewinnen gibt, können Sie unter https://www.jokers.de/lyrikpreis erfahren. Dort stehen auch die genauen Teilnahmebedingungen, die man sich - wie bei jedem Wettbewerb - zuvor gut durchlesen sollte. Der Wettbewerb endet am 31. März 2006. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden im Juli 2006 bekannt gegeben.
Übrigens: Als ganz besonderes Schmankerl bietet Jokers eine Info-Seite https://www.jokers.de/lounge/jokers-lyrik-preis/3..G_Lyrik.Gedichte..../ an, die sich mit dem Thema befasst, was denn überhaupt ein Gedicht ist - und was ein gutes Gedicht ausmacht. Tipps und Hinweise, deren Lektüre sich vor einer Teilnahme am Wettbewerb auf jeden Fall lohnt.<
Quelle: https://www.jokers.de/lounge/jokers-lyrik-preis/3..G_Lyrik.Gedichte..../

Freitag, 24. März 2006

Wegen "Überfüllung" geht´s bald hier weiter

https://sammlung.twoday.net/

Ein-, Ausbürgerungstests mit Lösungen

Schnell noch auswendig lernen, bevor´s zu spät ist:

Lehrbuch Einbürgerungstest Baden-Württemberg:
https://de.wikibooks.org/wiki/Lehrbuch_Einb%C3%BCrgerungstest_Baden-W%C3%BCrttemberg

Lehrbuch Einbürgerungstest Hessen:
https://de.wikibooks.org/wiki/Lehrbuch_Einb%C3%BCrgerungstest_Hessen

Leselink: Buchholzens Wochenschauer

>Das Zuwandern ist des Mullahs Lust

Der Frühling ist schwer im Kommen. Es blüht in allen deutschen Gauen - allerdings nur der Wahnsinn. Das alte Motto: Wahnsin schon mal in Germany? Und wer noch nicht da war, der will da unbedingt hin. Die gesamte außergermanische Außenwelt will sich ja inzwischen bei uns einbürgern. Und besonders die morgenländischen Mullahs drängen massenhaft unser Land, um uns eines nicht mehr fernen Tages endgültig zu muselmanisieren. Das Zuwandern ist des Mullahs Lust...

Da seien die deutschen Mittelgebirge vor (nennen Sie mindestens drei davon). Und da dieser Sperr-Riegel möglicherweise nicht unüberwindbar ist für die anstürmenden islamischen Horden, türmt sich dahinter Roland Koch als hess-licher Hochdeutscher auf. Ein teutonischer Titan, schon früher ein Fels in der Brandung, als uns der Abschaum der "Asylantenflut" noch umschäumte. So hatte er sich selbst einst ins Amt gehievt, als er im Wahlkampf die Kampagne "Wo kann man hier gegen Ausländer unterschreiben?" ins völkische Leben rief...<

Hier geht´s weiter:
https://www.martin-buchholz.de/kom0.html

Linkliste: Gewalt (diesmal gegen Männer)

>Gewalt gegen Männer

Wenn Frauen zuschlagen

Wenn aus Liebe Hass wird, Macht und Ohnmacht aus der Balance geraten, ist es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen oft nur noch ein kleiner Schritt. Ein Tabu, besonders dann, wenn die Rollen vertauscht sind und Männer die Opfer sind. Wer glaubt schon einem Mann, der von seiner Frau verprügelt worden ist...
Frauen sind nicht friedlicher als Männer, schon gar nicht von "Natur aus". Zahlreiche internationale Studien belegen, dass Aggression auf beide Geschlechter gleich verteilt ist. Und dass es oft gerade Frauen sind, die Gewalt in Beziehungen einsetzen. Wenn Frauen zuschlagen, geschieht das oft aus Verzweiflung, Ohnmacht und Hilflosigkeit, unfähig Gefühle mit Worten auszudrücken oder Gehör zu finden.<
Quelle: https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,2101940,00.html

Häusliche Gewalt ist weiblich:
https://www.novo-magazin.de/45/novo4522.htm

Pilotstudie Gewalt gegen Männer:
https://www.gewalt-gegen-maenner.de/

Kontraste - Gewalt gegen Männer - Opfer brechen ihr Schweigen:
https://cache.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_1177184.html

Studie: Schläge in jeder dritten Familie:
https://web.archive.org/web/20031104115404/www.ku-eichstaett.de/presse/agora/artikel/familie/

Der Mann als Opfer von Gewalt - "Entweder ist jemand Opfer. Oder er ist ein Mann.":
https://www.maennerschmerz.com/mannalsopfer.htm

Wutausbrüche eskalieren - Der Alltag gerät aus den Fugen:
https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/5/0,1872,2101925,00.html

Wenn Frauen hauen:
https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/25/0,1872,2102009,00.html

Eifersucht, Streit und Gewalt - Das Leben wird zur Hölle:
https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/0/0,1872,2102016,00.html

Literatur zum Thema: Gewalt gegen Männer:
https://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,2101604,00.html

Techniken der emotionalen Erpressung:
https://www.psychotipps.com/Emotionale-Erpressung.html

Häusliche Gewalt:
https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4usliche_Gewalt

Streiten in der Partnerschaft:
https://www.partnerschaft-beziehung.de/Partnerschaft-Streiten.html

Mittwoch, 22. März 2006

Wie gut,

dass die Zeiten des Kolonialismus vorüber sind und man jetzt nahezu jeden Krieg als Friedensmission verkaufen kann.

Deutschland - USA

Warum Deutschland unbedingt verlieren muss!

Weil Klinsmann sonst nicht mehr in die USA zurück darf und Uncle Sam Bush uns es niemals verzeihen würde, dass wir im Irak nicht mitgespielt haben, jedenfalls nicht offiziell.
Außerdem muss unser Image vom hässlichen Deutschen in den USA endlich und am besten für immer positiv korrigiert werden, und wer kann das besser als unsere Fußballnationalelf, noch dazu ohne jede Anstrengung?
Nicht, dass wir noch versehentlich zur "Achse des Bösen" gerechnet werden und unser Frau Merkel nach einem Gratis-Rundflug über Europa, für immer in Guantanamo verschwindet, in einen orangefarbenen Overall gehüllt, der ihr sicherlich überhaupt nicht steht.
Wir sollten auch bedenken, welchen Auftrieb das "Wunder von Bern" der deutschen Nachkriegsgeneration gegeben hat, welch wirtschaftlicher Aufschwung danach zustande kam und wie gut es den Amerikanern um Präsident Bush tun würde, wenn sie einen außenpolitischen Sieg von uns geschenkt bekämen, und sei es nur im Fußball.
Also, liebe Fußballfreunde, überlegen Sie es sich ganz genau, wem Sie heute Abend die Daumen drücken und behaupten Sie später nicht, Sie hätten von nichts gewusst, wenn wir plötzlich ohne Kanzlerin dastehen und von Beckenbauer regiert werden! Jon

Ein bisschen Pan(ik)demie gefällig?

Vogelgrippe-Virus H5N1

Fatale Ähnlichkeit mit der Spanischen Grippe

Nach Angaben von US-Forschern ähnelt H5N1 dem Pandemie-Grippevirus von 1918 stärker als bislang angenommen. Einer Mutation des Virus könnten wie bei der Spanischen Grippe weltweit Millionen Menschen zum Opfer fallen...

Quelle: https://www.stern.de/wissenschaft/medizin/557862.html?nv=nl_hp_rt


Will man hier geschickt von den erheiternden "Leistungen" der drei K (Merkel, Klinsmann, Große Koalition)ablenken, um das Volk bei mieser Laune zu halten?
(Übrigens wird "Der Untergang" mit dem armen Onkel Adolf als Bruno Ganz heute Abend im Fernsehen ausgestrahlt. Morgen kommt dann vielleicht eine Wiederholung des bombastischen Liebesfilms "Dresden", gefolgt von einer neuen Guido-Knopp-Serie "Alles halb so schlimm - Hitler und die unendlichen Folgen".
Während auf "Phoenix" darüber diskutiert wird, wie man die Frauen aus der Uni endlich wieder ins Wochenbett bekommt, wo sie hingehören, weil sonst die Arbeitslosen in Deutschland aussterben würden, zeigen die hochbezahlten ZDF-"Reporter" einen Bericht nach dem anderen, dass Arbeit nur dann sinnvoll ist, wenn sie angemessen, also möglichst niedrig entlohnt wird.
In der ARD klärt "Christiansen" das reformunwillige Pack Volk in ihrer sonntäglichen Endlosschleife darüber auf, dass es nur eine Meinung gibt, die von den immer gleichbleibenden "Experten" wiedergegeben wird, die vollkommen unabhängig von der Wirtschaft bezahlt werden.
Auf "VIVA" spult sich das Leben der Reichen und Schönen vorm Auge der staunenden Teenager von der Geld-Rolle; danach wird, zwecks beruflicher Zukunftsplanung auf "Germany´s Next Topmodel" gezappt, hupps, leider zu dick, leider nicht doof genug, Pech gehabt, dann wird´s nix mit den Millionen, es sei denn, Fräulein Entlein lässt sich zum "Swan" lasern, absaugen und frittieren.
Dann doch lieber auf den gewohnten "Untergang" umschalten, das >R< bitte völkisch im Rrrachen rrrollen, bevor es auf den gemeinnützigen Hühnerhof zum Ein-Euro-Jobben geht, denn spätestens zur Fußball-WM braucht Deutschland dringend Nachschub an garantiert hirnfreiem Frischfleisch...) Jon

Die Ware Wasser

>Wer nicht zahlen kann, wird abgeklemmt.

Trinkwasser wird knapp. Innerhalb von 30 Jahren hat sich die verfügbare Süßwassermenge weltweit um 40 Prozent verringert. Ursachen dafür sind Urbanisierung, Umweltverschmutzung und der ungeheure Wasserverbrauch der industrialisierten Landwirtschaft mit ihren Monokulturen. 400 der 660 chinesischen Städte leiden unter Wasserproblemen. Spanien, Portugal und Frankreich mußten im Jahr 2003 aufgrund von Niederschlagsausfällen die Wasserversorgung rationieren...<

Aus: Die Ware Wasser
Investitionen in privatisierte Wasserverorgungsunternehmen gehören derzeit zu den lukrativsten Anlagen
Von Gerhard Klas:

https://www.jungewelt.de/2006/03-22/001.php

"Naturschutz" contra Menschenrechte

>Es lohnt sich also, genau hinzuschauen, wenn Firmen sich mit der Unterstützung von Naturschutzorganisationen brüsten. Es könnte sein, daß mit dem grünen Feigenblatt gleich zwei Dinge zugedeckt werden – die eigenen Umweltsünden und die Zerstörung der Existenzgrundlage ganzer Bevölkerungsgruppen.<

Aus: Retten, was zu retten ist – den Profit und die »Natur«
Vom Nutzen des Umweltschutzes und mancher Umweltschutzorganisationen für die große Industrie
Von Klaus Pedersen:

https://www.jungewelt.de/2006/03-18/048.php

Machtwahn

Aus der Besprechung des Buches "Machtwahn" von Albrecht Müller in der FAZ:
>Im Mittelpunkt seines neuen Werkes stehen aber Fragen, die in der "Reformlüge" nur andeutungsweise behandelt wurden: Wie kommt es eigentlich, dass die deutsche ökonomische Reformdebatte und -politik so unglaublich einseitig ausgerichtet ist? Wieso wird eine offensichtlich gescheiterte Politik unbeirrt fortgesetzt, ohne dass sich eine Grundsatzdebatte mit der Suche nach Alternativen entwickelt? Müllers gewohnt streitbare und provokative Antwort: Es ist eine mittelmäßige, korrupte und/oder unfähige Führungselite, die die Verantwortung dafür trägt.<
Zum Artikel: https://www.fr-aktuell.de/ressorts/wirtschaft_und_boerse/wirtschaft/?cnt=830357

"Nachdenkseiten" von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb:
https://www.nachdenkseiten.de

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