Dienstag, 28. Februar 2006

Eigentlich...


... sollte es nur eine kleine Nasenkorrektur sein,


doch schon die Op-Schwester erschien mir merkwürdig.


Erst die Nachbehandlung auf Kosten meiner gesetzlichen Krankenkasse...


... stellte mich vollends zufrieden.

Es war die Nachtigall ...

Warnung für Schwarzfahrer!




Letztens beim Herrenausstatter...

Hach ja



Man müßte Klavier spielen können,
Wer Klavier spielt hat Glück bei den Fraun.
Weil die Herrn, die Musik machen können,
Schnell erobern der Damen Vertraun.




Man müßte Klavier spielen können,
Wer Klavier spielt hat Glück bei den Fraun,
Denn nur er kann mit Tönen
Den lauschenden Schönen
Ein Luftschloß der Liebe erbau'n.




Der komplette Text für Karaokesänger im rauschenden Lenzfieber:
https://ingeb.org/Lieder/manmusst.html

Alle reden vom Wetter,

aber keiner unternimmt was dagegen.


Karl Valentin


Karl Valentin (dritter Musiker von links und von rechts und in der Mitte) und Bertolt Brecht (zweiter Musiker v.l.)

Zum Valentin-Musäum:
https://www.valentin-musaeum.de


Karl Valentin bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Valentin

Ein durchgeknallter Sänger als Hitler -

Darf man das?", fragt die "Bild", laut "Spiegel", wie meist scheinheilig, worauf nur zu antworten bleibt:
Man muss!

Mit Spannung erwartet:


Helge Schneider, demnächst als Adolf Hitler:
https://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,403475,00.html


Helge Schneider - Die Homepage:
https://www.helge-schneider.de

Das besondere Jobangebot (gefunden auf Helge Schneiders Website):
Zitat:>Komparsen für neuen Film mit Helge am 6.3. in Berlin gesucht!
Helge hat die Hauptrolle in Dani Levy´s neuem Film MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER übernommen. Die Dreharbeiten sind in vollem Gange!
Am Montag, den 6. März könnt Ihr bei den Dreharbeiten mit Helge live dabei sein! Für einen Drehtag mit Helge sucht die Produktionsfirma X Filme viele, ausschließlich in gedeckten Farben aus 1945 gekleidete Komparsen von 16 bis 60 Jahren für den Hintergrund einer wichtigen, historischen Massen-Szene!

Solltet Ihr, Eure Freunde oder Eure Familie Zeit und Lust haben, am 6.3. bei den Dreharbeiten mitzuwirken, dann meldet Euch bitte bis Montag, den 27. Februar verbindlich zurück bei Patrick Durst von X Filme unter der Emailadresse patrick@x-filme.de

Als Dankeschön erhaltet Ihr ein T-Shirt zum Film mit Helge-Schneider-Signatur und eine Freikarte für den Film SOMMER VORM BALKON, DER ROTE KAKADU oder REQUIEM!

Autor und Regisseur des Filmes ist Dani Levy, dessen vielfach ausgezeichnete Komödie ALLES AUF ZUCKER! der Überraschungserfolg des vergangenen Jahres war.
In seinen neuen Film MEIN FÜHRER – DIE WIRKLICH WAHRSTE WAHRHEIT ÜBER ADOLF HITLER erzählt Dani Levy mit einer großen Portion subversivem Humor seine ganz eigene und völlig überraschende Version der Geschehnisse im Führerhauptquartier gegen Ende des zweiten Weltkrieges....

Produziert wird der Film von Stefan Arndt, der bereits Filme wie LOLA RENNT und GOOD BYE, LENIN! produziert hat.

Der Kinostart des Filmes steht noch nicht fest. Sobald es was neues zu berichten gibt steht es natürlich zuerst hier auf der Seite!<

Ein Liebesgedicht von B.B.


Bertolt Brecht mit Helene Weigel

Erinnerung an die Marie A.

An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.

Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei.
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: ich kann mich nicht erinnern
Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst.
Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
Ich weiß nurmehr: ich küßte es dereinst.

Und auch den Kuß, ich hätt ihn längst vergessen
Wenn nicht die Wolke dagewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind.
Doch jene Wolke blühte nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.

Bertolt Brecht


Bertolt Brecht - Die Gedichte in einem Band - Bei Amazon
Aus: Die Gedichte von Bertolt Brecht in einem Band:
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Artikel zum Gedicht: Marie A. oder die Verneinung der Liebe in einer asozialen Welt:
https://www.khristophoros.net/brecht.html


Brecht vor dem " Ausschuß für un-amerikanische Aktivitäten"

FBI-AKte über Bertolt Brecht:
https://foia.fbi.gov/foiaindex/brecht.htm

Brecht-Links: https://lbs.hh.schule.de/welcome.phtml?unten=/faecher/deutsch/autoren/brecht/index.htm

Über "Brechts Frauen":
https://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/165592/

Brecht im Exil:
https://www.stegers.de/till/seiten/schule/brecht.html

Bertolt Brecht - Liebe, Revolution und andere gefährliche Sachen:
https://www.wdr.de/tv/nachtkulturundgeschichtszeit/nkbrecht.html

Sonntag, 26. Februar 2006

Mitesser

Die erste „Szene meiner wilden Ehe“, die zugleich die letzte sein wird, die ich hier veröffentliche.

Hunger.
Da bleibt mir nur der rettende Sprung in die nächste Frittenschmiede, Pommes rot-weiß und Currywurst, mit Zaziki, 3 Euro 50.
Einfach, männlich der Entschluss, die Entscheidung ist widerspruchslos gefällt, die Dame vom Grill wirft die kalten Kartoffelstäbchen ins brutzelnde Fett, erfahren und geschickt zerlegt sie das grau-braun getönte Langfleisch in mundgerechte Scheibchen, pulvert ordentlich Curry darüber, sie kennt mich und weiß, dass ich es scharf mag und wendet sich gewohnt professionell und wortgewandt dem nächsten Kunden zu:
“Was darf´s sein?“
Die Pommes garen im dunklen Fett, ich kann meinen Blick nicht von ihnen abwenden, zu hoffnungsvoll ist dieses bewegte Stilleben für mich.
„Nein,“ hatte sie gesagt, sie, meine Beste, mit der ich ausgezerrt diese heiligen Hallen deutscher Esskultur betreten hatte.
Sie wolle keine Pommes, die würden doch Krebs erregen und Currywurst, da sei ja Fleisch drin und da wisse man nicht, wo das wieder herkäme.
Außerdem „habe ich überhaupt keinen Hunger.“
Sie geht vor die Tür, denn hier stinkt es ihr zu sehr und überhaupt, könne sie mich nicht verstehen:
„Ein paar Meter weiter und da gibt es Gemüseburger aus ökologisch-dynamischem Anbau für 5 Euro 40.“
Ich bin ein hungriger Mann und kein Kaninchen, sage ich ihr aber nicht.
Kohlenhydrate, durchzuckt es blitzartig meine Sinne, Kohlenhydrate und dann können von mir aus noch 70 Schuhläden kommen:
“Wie findest du die hier?“
Ein Stadtbummel mit ihr ist immer schön, aber nicht auf nüchternen Magen.
Der Ledergeruch in den Schuhgeschäften würde mich jetzt umbringen. Rind, Schwein, welche Assoziationen würden da wohl heraufbeschworen? Nur kein Risiko eingehen.
Endlich reicht mir die Köchin all dieser herrlichen Dinge die Pappschale über die Theke, schnell gebe ich ihr das passende Geld in ihre pommes-gold-gelbe Hand und wanke voller Hoffnung auf stille Befriedigung dieses archaischen Bedürfnisses zu meiner Geliebtesten hinaus, an die frische Stadtluft.
Kleine, wackelige Tische laden hier zum Essen im Stehen ein.
Die Schale der Köstlichkeiten steht nun dampfend darauf.
„Mein Hals ist wie ausgedörrt,“ sagt mit leicht brüchiger Stimme mein Liebling.
„Soll ich dir eine Dose Wasser holen?“ frage ich, mehr rhetorisch.
„Ja, das wäre lieb von dir.“
Bin ich nicht der Mann dieser Frau?
Würde ich nicht sämtliche Bestien vor ihrer Hütte verjagen, jeden Wunsch ihr von den Lippen ablesen?
So auch diesen.
Behände, pfeilschnell schieße ich in die Pommesbude zurück, reisse eine Dose Wasser und eine mit Cola aus dem Kühlschrank, klatsche das passende Kleingeld auf den Tresen, springe heraus zu meiner Süßen (und meinem Leibgericht) und ...
„Mmmhh, die sahen so lecker aus. Vom Geruch habe ich richtig Appetit bekommen,“ sagt sie lächelnd und nur sie kann so lächeln, zwischen zwei Bissen, die blaue Plastikgabel in der Hand, auf der aufgespießt sich ein weiteres Stück Currywurst, anregend rot von Soße triefend, lüstern an eine sich nach unten biegende Fritte schmiegt.
Bin ich nun sauer?
Nein, denn ich liebe diese schöne Frau schon länger, die da „mal nur ein bisschen von deinem Tellerchen probieren“ will.
Wieder in der Pommesbude nehme ich mir ein gelbes Gäbelchen, eigentlich schon satt von so viel Bewegung und ergebe mich in mein Schicksal.
Da sie ja mit dem Essen zu tun hat, öffne ich unsere Getränkedosen und erlege ergriffen ein Scheibchen Currywurst.
„Schatz, hast du Lust, mit mir noch in das neue Schuhgeschäft zu gehen? Die haben so tolle Angebote da,“ fragt sie mich mit engelsgleicher Zunge zwischen Pommes und Currywurst.
„Natürlich,“ antworte ich.
Wer könnte da noch widerstehen? ©2002 Jon

Zug mit Dame

Wieder mal die S-Bahn verpasst.
So stehe ich auf dem zugigen Bahnsteig, die nächste soll laut Fahrplan in einer Stunde kommen.
Der Termin ist geplatzt.
Der nächste Zug rauscht auf den Bahnhof, die letzten Menschen auf dem Bahnsteig steigen ein, es hetzen noch einige Männer die steile Treppe hinauf, seltsamerweise tragen die meisten leichte Mäntel, die im Wind wehen.
Ich hatte den Wecker nicht gehört, zu lange hatte ich über den Termin mit F. nachgedacht, der auf den heutigen Tag festgesetzt war und war erst spät eingeschlafen.
Dem Zug entstiegen weitere Passagiere, die Türen wurden geschlossen und die E-Lok fuhr langsam an.
Mir wurde es hier ungemütlich; es regnete, ein kühler Wind zog über den Bahnsteig und überall standen Schilder „Rauchen verboten!“.
Außerdem hatte ich nicht gefrühstückt, nicht einmal einen Kaffee getrunken.
Ich stieg die Stufen zur Bahnhofshalle herunter und schaute mich um.
Ein kleines Café lockte mit leichtem Duft nach frischem Kaffee und gebackenen Brötchen.
Jetzt einen Kaffee, ein belegtes Brötchen und danach eine Zigarette, dachte ich.
Zigaretten, fiel mir ein, müsste ich wohl jetzt noch kaufen und so ging ich in das schmale Tabakwarengeschäft, kaufte eine Packung meiner bevorzugten Marke, dazu eine Schachtel Streichhölzer und betrat wieder die Bahnhofshalle.
Es herrschte reger Betrieb; viele Menschen eilten an mir vorüber, schweres Gepäck in den Händen, oder nur mit einer leichten Tasche unterm Arm, nahmen sie auf mich, der da stand, scheinbar ohne Ziel und mit viel Zeit, keine große Rücksicht; so wurde ich hin und her gestoßen, selbst als ich beiseite trat, rempelte mich ein besonders Eiliger ohne Entschuldigung an.
Ich flüchtete in die „Buchhandlung Schreiber“, die mit ihren Verkaufsständen vor dem Laden Sonderposten anbot,die mich allerdings nach einem kurzen Blick darauf nicht sonderlich interessierten.
Mir war nach einer Liebesgeschichte, warum auch immer und so stöberte ich im Sortiment der Bahnhofsbuchhandlung, doch auch hier fand ich außer Kitsch nichts, was mich zum Kauf bewegen konnte.
Mit einer Tageszeitung in der Hand stand ich nun an der Kasse, bezahlte und setzte mich endlich an einen etwas wackeligen Tisch des kleinen Cafés.
„Sie müssen bei mir bestellen,“ rief mir die Bedienung hinterm Tresen nicht unfreundlich zu, „hier ist Selbstbedienung.“
Mit einem dampfenden Kaffee und einem mit Käse belegten Brötchen setzte ich mich wieder an den Tisch, über dem ein Pappschild mit der Aufschrift „Raucher“ hing.
Der Kaffee schmeckte hervorragend, das Brötchen war tatsächlich so frisch, wie es sein Duft versprach und so war ich mit mir und der Welt wieder im Einklang.
Ich holte mir einen weiteren Kaffee bei der freundlichen Bedienung und rauchte meine erste Zigarette an diesem Morgen.
Die Schlagzeilen der Tageszeitung verrieten mir ncht allzu viel Neues und ich blätterte gelangweilt darin herum.
„Na,“ hörte ich jemanden sagen und sah auf.
Vor mir stand eine Frau meines Alters, sehr attraktiv, eine Handtasche unterm Arm und einen kleinen Reisetrolley an der Hand.
„Darf ich mich zu Ihnen setzen?“, fragte sie mich.
„Selbstverständlich,“ antwortete ich und rückte auf der schmalen Bank ein wenig zur Seite, „nehmen Sie doch bitte Platz.“
Sie bugsierte ihren Trolley unter den Tisch, „würden Sie freundlicherweise darauf aufpassen. Ich würde mir gerne einen Kaffee holen.“
„Ja gerne,“ sagte ich.
Sie schaute sich über die Schulter nach mir um und ertappte mich dabei, wie ich ihre langen Beine betrachtete, während sie zum Tresen ging. Ihr Lächeln war einfach umwerfend.
„Hier schmeckt der Kaffee wenigstens,“ bemerkte sie nach dem ersten Schluck und mit einem Blick auf meine Zeitung, „was gibt´s denn an Neuigkeiten in der Welt?“
„Eigentlich nichts,“ antwortete ich, „ein Krieg irgendwo, ein Unfall mit einigen Verletzten und ein neuer Spielfilm in den Kinos.“
„Gehen Sie gerne ins Kino?“, fragte sie mich über den Rand ihres Kaffeebechers schauend.
„Kommt auf den Film an,“ ich überlegte, mir noch einen Kaffee zu bestellen, vielleicht sollte ich damit warten, bis sie ihren getrunken hätte und sie dann einladen?
„Sie sehen sicher gerne spannende Filme, oder?“
„Stimmt. Agentenfilme, zum Beispiel.“
Sie nickte, nahm eine Zigarette aus einem versilberten Etui und beugte sich mit der Zigarette in der Hand zu mir.
„Haben Sie Feuer für mich?“, fragte sie mit rauchiger Stimme und hielt dann meine Hand mit dem entzündeten Streichholz.
„Danke,“ hauchte sie das Streichholz aus, ohne jedoch meine Hand loszulassen.
„Sie sind ja ein Kavalier alter Schule. Das gefällt mir.“
Mir gefiel ihre Art zu sprechen, mich anzuschauen und auch wie sie ihre Zigarette hielt, den Rauch in zarten Kringeln gegen die Decke blies.
„Sugar,“ sagte sie und ich muss sie wohl ein wenig irritiert angesehen haben, „meine Freunde nennen mich Sugar.“
„Ich bin Gregor. Gregor Schablonski.“
„Ich weiß Schätzchen, ich weiß,“ sagte sie, wieder betörend lächelnd und legte etwas auf den Tisch, das ich als meinen Personalausweis erkannte.
„Du musst verstehen, eine Frau in meiner Situation will immer gerne wissen, mit wem sie es zu tun hat.“
Ein leichter Schauder lief über meinen Rücken und ich fragte mich wie ich in diese Situation geraten war.
Eine solche Frau hatte ich noch nie in meinem Leben getroffen.
Sie strich sich ihre goldblonden Haare aus dem Gesicht, holte einen kleinen Spiegel aus ihrer Handtasche und zog sich mit einem knallroten Lippenstift die Lippen nach.
„Du hast heute eine Verabredung mit F., die du besser nicht versäumt hättest. Es hängt für dich zu viel davon ab.“
Sie schlug ihre Beine übereinander, „wie wäre es mit einem Kaffee?“
Woher weiß sie von meiner Verabredung mit F., fragte ich mich während ich in der langen Schlange darauf wartete meine Bestellung aufzugeben.
Nur F. und ich wussten von diesem Termin, da war ich mir sicher. Selbst F.´s Sekretärin war nicht eingeweiht, schließlich ging es um die Übernahme der Firma, die F. mit meiner Hilfe plante. Sollte dieser Plan im geringsten ruchbar werden, wäre nicht nur F.´s Position als leitender Angestellter, sondern auch meine als ständiger Berater der Firma nicht mehr haltbar gewesen und F. und ich hätten den Betrieb sang- und klanglos verlassen müssen.
„F. hat gestanden. Und Sie verraten,“ erklärte sie mir, während sie Zucker in ihren Kaffee rührte und sich Sahne eingoß.
„Es war notwendig geworden, weil sonst seine kleinen Transaktionen aufgefallen wären, die er in den letzten zehn Jahren getätigt hat, soll ich Ihnen ausrichten,“ sagte sie und schaute aus dem Fenster.
Es regnete noch immer und die wenigen Passanten, die zu sehen waren, beeilten sich, einigermaßen trocken in den Bahnhof zu gelangen.
„Wären Sie pünktlich zum Termin erschienen, hätte F. nicht gestehen müssen. Aber so, wie die Dinge liegen, sollten Sie besser nicht mehr nach Köln fahren,“ erklärte sie mir mit einem breiten Lächeln, „sondern, das hat F. mir weiter aufgetragen, mit diesem Schlüssel das Schließfach auf diesem Bahnhof öfffnen, den Koffer herausnehmen und dessen Inhalt auf dieses Konto einzahlen.“
Sie gab mir unterm Tisch einen kleinen zusammengefaltetn Zettel in die Hand, in den etwas Hartes eingewickelt war.
„Warum erledigen Sie das nicht für F.?“
„Weil ich als seine Geliebte vielleicht schon jetzt beobachtet werde,“ sagte sie sich umschauend ungeduldig, „verstehen Sie jetzt endlich?“
Auch ich sah mich unwillkürlich um, konnte aber niemanden entdecken, der ein besonderes Interesse an uns zu haben schien.
Wie kam dieser kleine alte Herr, dieser F. zu einer solchen Geliebten, fragte ich mich, dieser F., der immer so seriös und zurückhaltend wirkte un djeden mit seinen faden Witzen langweilte.
„Nun, was ist? Wollen Sie F. und mir diesen kleinen Gefallen tun?“, sie trank Kaffee und zwinkerte nervös mit ihren großen blauen Augen, „es soll Ihr Schade nicht sein.“
„Okay, wenn es F. und mich vor Schlimmerem bewahrt,“ sagte ich und stand auf, „ich werde also jetzt diesen geheimnisvollen Koffer holen und alles so erledigen wie F. es wünscht.“
Sie hielt mich am Arm zurück.
„Einen Moment. Nicht so hastig. Wir sollten noch einmal kurz überlegen, ob wir die Sache nicht anders regeln können.“
„Anders? Ich dachte ...“
„Sie gefallen mir. Sehr, wenn ich ehrlich sein soll. F. . Haben Sie sich F. einmal genauer angesehen? Er ist schon lange auf dem absteigendem Ast. Und als Liebhaber ...,“ sie schüttelte den Kopf, „setzen Sie sich, Gregor, bitte. Ich kann und will nichts mehr mit F. zu tun haben, können Sie das verstehen?“
Sie schaute mir tief in die Augen und ich verstand sie sofort.
„Was ist Ihr Plan, Sugar?“
„Wir sollten dieses Köfferchen an uns nehmen, eine Fahrkarte ins Ausland kaufen und alles hinter uns lassen.“
Ihre Augen glänzten.
„Sie und ich haben die Zukunft noch vor uns. Warum sollten wir sie nicht gemeinsam angehen.“
„Aber F.?“
„F. wird in den kommenden Wochen stark damit beschäftigt sein, der Firmenleitung sein Fehlverhalten zu erklären, das kannst du mir glauben, Gregor.“
Sie beugte sich zu mir herüber und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange, „kannst du dir denn ein Leben mit mir nicht vorstellen, Schatz?“
Wir hatten gerade die Grenze zu Griechenland hinter uns gelassen, als mein Mobiltelefon schellte.
„Schablonski,“ schrie jemand mir ins Ohr, „was ist in Sie gefahren. Wo stecken Sie. Die Verträge sind vollständig unterzeichnet, es fehlt nur noch das Geld. Schablonski, hier ist F., was haben Sie mit dem Koffer gemacht? Hat denn meine neue Sekretärin Sie nicht angetroffen? Eine Blondine, eine scharfe Blondine, wie Sie sie wohl nennen würden?“
„Schau mal Gregor, Olivenbäume,“ sagte sie zu mir, nahm mir das Telefon aus der Hand und warf es aus dem Fenster. © 2004 Jon

Szenen meiner wilden Ehe

Gestehe: Ich bin Paul!

Paul!
Wer ist eigentlich Paul?
Diese Frage stellen sich mittlerweile viele, nicht nur Frauen.
Du darfst dir diese Frage auch stellen, aber wirst du jemals eine Antwort darauf erhalten?!
Eine Antwort, die nur ich dir geben kann, denn ich gestehe:
Ich bin Paul!
Und es war wieder mal ganz anders, hast du dir auch schon gedacht?
Denn wenn meine Süße vor dem Spiegel steht, einem geschickten Zerrspiegel, der einen schlanken Fuß macht, Sonderanfertigung meines „Spiegelmeisters“ um die Ecke, suche ich schon vorzugsweise Halt in irgendeiner Fernsehsendung, egal, was kommt.
Besser eine miese Soap im TV verfolgen, als von ihren subversiven Fragen verfolgt zu werden: „Findest du nicht auch, dass mein Busen ..., mein Bauch ..., mein Po ... in letzter Zeit doch ...? Bin ich dir zu dick?“
„Was hast du gesagt Schatz, ich gucke hier gerade eine interessante Sendung über das Liebesleben der Blattläuse, was hast du gesagt?“ frage ich mit starrem Blick auf die Mattscheibe und drehe den Ton nach und nach auf Presslufthammerniveau.
„Guck dir mal meinen Bauch an, wie dick der geworden ist, in letzter Zeit.“
Die Blattläuse turteln von solch elementaren Existenzfragen unberührt weiter und schicken sich an, ihre Art zu erhalten, wie es sich gehört, während ich versuche an meiner Süßen, die mittlerweile vor dem Fernsehapparat steht, vorbei zu schauen, den Kopf links und rechts schwenkend.
„Ich seh´nichts,“ sage ich orakelhaft, was hier und jetzt das Beste ist, was einem derart bedrängten Männchen zu sagen bleibt, will er seine eigene kümmerliche Existenz noch über den Abend retten.
„Du guckst ja auch nie mal wirklich hin. Was hatte ich denn zum Beispiel letzte Woche Freitag für einen Pullover an?“
Verzweifelt frage ich mich, welchen Pullover sie jetzt trägt, besser gesagt nicht mehr trägt, da sie mir ihren, wie sie sagt, von Chips, Schokolade und sonstigen Vollwertprodukten verschandelten Körper bar jeden Pullovers präsentiert.
„Den roten. Du hattest den roten Pulli an,“ tippe ich ins Blaue, denn Rot ist derzeit ihre Lieblingsfarbe.
„Nein, nein, nein, ich habe es gewusst. Den schwarzen Pulli hatte ich an. Rot steht mir doch gar nicht so gut.“
„Stimmt,“ sage ich hoffnungsvoll, denn gibt Mann seine Schande zu, ist er meistens gerettet, so der uralte Aberglaube.
Dachte ich.
„Du findest also, dass Rot mir nicht steht?“
Selbst das Liebesgeflüster der über den Bildschirm huschenden Blattläuse kann nicht das leicht ins Sopranöse tendierende Tremolo ihrer geliebten Stimme übertönen, zumal sie jetzt instinktiv den Lautstärkeregler gegen Null dreht und Tacheles mit mir reden will.
Als Mann dieser Frau, die ich über alles liebe, sehe ich ein, wann eine Schlacht verloren zu geben ist und bringe ein Bauernopfer:
„Rot finde ich nicht so gut an dir, wie Schwarz,“ bringe ich mutig über meine trockenen Lippen.
„Weil Schwarz schlank macht oder was?“ schlägt sie meinen Bauern mit einem Damenzug.
Schon ist der König in Gefahr, aber vielleicht kann ich sie mit einem Springerzug unter Zugzwang setzen?
„Du bist doch total schlank!“
„Das findest aber auch nur du.“ Das will ich ja wohl hoffen, dass ich der Einzige bin, der seinen Blick auf ihre schöne Gestalt wirft!
Mein König ist aber noch einmal davon gekommen, ihre Dame hat sich ein wenig zurückgezogen, allerdings sehe ich dummerweise den nächsten Zug nicht voraus:
„Und warum guckst du dann immer diesen dürren Magermilchprodukten hinterher?“
Wie soll Mann Frau ein tief verwurzeltes biologisches Programm erklären, das er selbst niemals verstanden hat, weil es ganz automatisch abläuft?
„Das hat doch nichts zu bedeuten ...“
Schon ist mein Springer geschlagen, meine Deckung liegt bloß, der König, oje der König ...
Mir bricht der kalte Schweiß aus.
„Also lügst du. Du findest dünne Frauen schöner ...“
„Du bist meine Beste, in jeder Hinsicht,“ vollziehe ich eine verzweifelte Rochade in letzter Sekunde. Dafür ist der Turm jetzt futsch. Die Reihen lichten sich, wie die grauen Haare auf meinem Kopf.
Jetzt hilft nur noch der Läufer. Schnell eingesetzt und nicht groß nachgedacht:
„Also findest du mich zu dick,“ kommt sie mir mit einem geschickten Turmzug zuvor.
Den Läufer kann ich getrost vergessen, hätte eh nichts gebracht, stelle ich resigniert fest.
Aber vielleicht so:
„Ich liebe deinen schönen Bauch und deinen Po finde ich supergeil,“ sagt das kleine Bäuerlein zur großen Dame, bevor sie ihn hopps nimmt.
Sie geht wieder zum Spiegel, schaut hinein und sagt, mehr zu sich selbst:
„Findest du wirklich?“ Ein Lächeln umspielt zaghaft ihren schönen Mund.
Remis. Ich bin auf ein Remis gekommen.
Mittlerweile haben die Blattläuse längst das vollzogen, was man früher wohl eheliche Pflichten nannte und schon einige Folgegenerationen großgezogen, während ich mich im unmenschlichen Kampf der Geschlechter opfern musste.
Doch sitzen wir nach einem ausgiebigen, versöhnlichen Abendmahl innig vereint auf der Couch und sehen fern.
„Paul! Wer ist eigentlich Paul?“ fragt die eine Kleiderstange die andere, während ich meine Frau in ihrer geliebten Weichheit an meiner Seite spüre.
„Siehst du,“ sagt sie und ich weiß nicht, was sie meint.
„Siehst du, alle Männer sind doch gleich,“ murmelt sie zwischen zwei Kartoffelchips.
Dafür habe ich natürlich vollstes Verständnis und nicke in feministischer Solidarität mit meinem fast kahlen Kopf:
In jedem Manne steckt ein Paul. Pfui. © 2003 Jon

Samstag, 25. Februar 2006

Szenen meiner wilden Ehe

Buntwäsche

Schwarz.
Ist keine Farbe.
Ich weiß.
Dennoch trage ich am liebsten schwarze Kleidung.
Aber, und da fängt es schon an, die Bettwäsche ...
Angenommen, die Bettwäsche ist orange, auch mal blau, das geht. Problematisch ist jedoch gelb, rot und am schwierigsten: weiß!
Blue Jeans sind auch okay, meine Waschmaschine kennt da keinen Aufnahmestopp.
Jetzt aber sagt meine Liebste, sei sie doch erstaunt über die Eintönigkeit meiner, zum Beispiel Bettwäsche.
„Wo ist denn der gelbe Bettbezug?“ fragt sie mich dann, wie nebenbei.
„Der, den ich dir letzten Monat geschenkt habe?“
Wir beziehen nämlich gerade die Bettdecken neu.
Da liegt er doch. Da vor dir, auf dem Sessel.“
„Das? ...“
Sie hält den Bettbezug in beiden Händen, gelb wie der grellste Sonnenschein.
„ ... soll der gelbe Bettbezug sein, den ich dir letzten Monat geschenkt habe?“
Ihr Entsetzen erschüttert mich.
Ist etwas Schreckliches in ihrer Familie passiert, was sie mir bis jetzt nicht sagen konnte?
Wurde sie bestohlen, ausgeraubt oder furchtbar beleidigt?
Hat sie ihren Job verloren?
„Ja, natürlich ist das der gelbe Bettbezug, den du mir letzten Monat geschenkt hast. Den sollte ich doch noch waschen, bevor wir ihn benutzen ...“
Mit gefährlich unschuldiger Miene und honigsüßer Stimme fragt sie mich:
„Du hast diesen Bettbezug also gewaschen?“
Hätte ich gewusst, wie viel Freude ihr das macht, hätte ich ihr das schon längst erzählt.
So sage ich nur:
„Ja, letzte Woche schon. Zusammen mit der anderen Wäsche.“
Haben Sie schon einmal einen Engel zum wilden Tiger mutieren sehen?
Ich meine nicht im Laufe mehrerer Jahre. Das ist ja nichts Außergewöhnliches, sondern Natur.
Nein, von einem Augenaufschlag zum nächsten, zwischen zwei kurzen Atemzügen, meine ich.
„Zusammen mit der anderen Wäsche!“ faucht dieser Tiger jetzt durch den Raum.
Tiger liebe ich zwar, aber nur von der sicheren Seite des Käfigs.
Ich draußen, du Tiger drinnen.
„Mit welcher anderen Wäsche denn?“
Löst sich nicht etwa schon die Tapete von den Wänden oder ist es lediglich das Zittern meines vom Sturm der Wildnis geschüttelten Kopfes, der mich Dinge sehen lässt, die noch nicht geschehen?
„Na, mit der anderen Wäsche eben,“ versuche ich mich als Dompteur.
Vergebens.
Sie schreitet, das Corpus Delicti noch in Händen zum Tatort, vormals Waschmaschine, vor dem sich noch Spuren, in Form ungewaschener Wäsche stapeln.
„Mit schwarzer Wäsche etwa?“
Habe ich nicht ein Alibi?
War ich nicht, während die Waschmaschine lief, im Supermarkt gewesen und hatte dort eingekauft?
Eindeutig lag hier meine Unschuld auf der Hand.
Schuld war die Waschmaschine. Dieses verflixte Ding.
Aber mach´ das mal jemandem klar, der für wahre Logik kein Ohr hat.
„Schon wieder. Was war denn diesmal? Socken? Die schwarze Jeansjacke? Die T-Shirts? Oder deine Pullover? Und dann wahrscheinlich auch noch bei 60°! Ich fass es nicht.“
Hier hilft nur ein bekümmerter Blick, den man der Liebsten zuwirft und der Hinweis, dass man ja gleich noch was Leckeres zum Abendessen kochen wolle oder der Griff zum Fleischermesser.
Letzteres aber nur rein präventiv.
Gut kommt auch das Versprechen an, die Bettwäsche nie mehr waschen zu wollen.
Dabei wackelt man am besten schuldbewusst mit dem Kopf, zuckt burschikos mit den Schultern und lässt die Hände defensiv in den Hosentaschen.
Schließlich ist man ja auch nur ein Mann und nicht die allwissende Waschtrommel – Klementine.
Nie wieder werde sie.
Gelbe Bettwäsche an mich schnöden Verächter jeglichen Feinwaschgefühls verschwenden.
Perlen seien das.
Den Rest denke ich mir, während ich sie mit aller Vorsicht aus der engen Kochnische herauskomplimentiere und die Zutaten für das Abendessen zusammenstelle und anfange zu kochen.
Irgendwie freue ich mich schon jetzt darauf, nachher mit meiner Liebsten im Bett zu liegen.
Unter dem neuen gelben Bettbezug, den sie mir letzten Monat geschenkt hat. © 2003 Jon

Szenen meiner wilden Ehe

Diät

Fett ist lecker, sieht aber übel aus.
Zum Beispiel um den Bauchnabel.
Gut ist da nur, dass ich nicht ins Freibad muß, um mich in knapper Badehose der allgenmeinen Lächerlichkeit preiszugeben.
Andererseits könnten die Rettungsringe um die Hüften nicht erst dort ihre volle Funktionalität zum Tragen bringen, ich mich also, ohne auch nur einen Muskel zu rühren, rücklings auf das Wasser legen und mich von den Wellen, die andere um mich herum schlagen, mal hierhin, mal dorthin treiben lassen?
„Na, mein Dickerchen,“ sagt meine Herzallerliebste, als ich in meiner Wohnung unbekleidet, man könnte sogar sagen vollkommen nackt an ihr vorüberhusche.
Ist es draußen schon gnadenlos tropisch heiß, so erreichen die Innentemperaturen in meiner kleinen Dachwohnung nahezu unverschämte Höchstwerte, so dass ich um mein Thermometer, ein Erbstück, fürchten muß und es deshalb vorsichtshalber in den Kühlschrank lege.
Schon beim Öffnen des Kühlschrankes überkommt mich ein leichtes Frösteln,sämtliche Körperhaare, aber auch die Überbleibsel meines Kopfhaares sträuben sich vor eisigem Entsetzen:
Der Kühlschrank ist nahezu leer!
Sind das schon die gefürchteten Halluzinationen kurz vorm Kreislaufkollaps, wegen allzu großer Hitze oder einfach nur eine Fata Morgana, eine Luftvorspiegelung falscher Tatsachen?
Angesichts der wüsten Leere in meinem Kühlschrank würde selbst das mich nicht wundern.
Nur ein paar jämmerliche Oasen kulinarischer Freuden lassen jetzt noch erahnen welch´ herrlicher Schatz an Delikatessen dereinst hier ruhte und auf seines Verzehrs harrte.
Nun sehe ich in den Weiten meines Kühlschrankes nur zwei oder drei Fläschchen mit Fruchtsäften, vereinzelte Objekte bizarrer Natur, bei denen es sich, ich erinnere mich schwach, wohl um Gemüse oder dergleichen handeln muß und ein Schälchen mit gekochtem Reis.
„Was?“ frage ich mit zitternder Stimme, „ist das?“
Meine Beste guckt mich mit ihren großen Augen voller Liebe an:
“Das, mein Dickerchen, ist unser Essen für die nächsten zwei Wochen. Dein Junk-Food habe ich verschenkt.“
Zu erschöpft, frage ich sie erst gar nicht an wen, sondern betrachte sie aus meinen zu Schlitzen verengten Augen. Das durch nichts gehemmte Kühlschranklicht hat mir wohl die Augen verblitzt.
„Na, wir fasten ab jetzt, habe ich beschlossen. Guck dir mal deine Pocke an,“ bemerkt sie uncharmant, leider aber vollkommen zu Recht.
„Fasten?“
„Ja, wir trinken zwei Wochen lang nur abgekochtes Wasser und Fruchtsäfte und essen gar nichts. Aber heute Abend gönnen wir uns noch einmal so richtig was Leckeres.“
Meine Miene erhellt sich in aufkeimender Hoffnung. Ein wohlig warmes Gefühl strömt von meinem Bauch durch meinen ganzen Leib.
„Wirklich? Was denn?“
„Na, ja, das Schälchen Reis mit sehr guter Sojasoße und etwas gedünstetem Gemüse.“
„Kein Fleisch?“
„Nein, kein Fleisch. Das stopft doch nur.“
„Auch kein Fisch?“
„Zuviel Blei.“
Hitze, Hunger und Durst haben schon längst meinen letzten Willen zum Widerstand gegen diesen Angriff auf mein Wohlbefinden gebrochen, also ergebe ich mich meinem ungewissen Schicksal und sage nur noch schwach: „Okay.“
Vollkommen im Einklang mit sich und ihrer Natur, setzt sie sich wieder an den Tisch und liest weiter in ihrem Buch.
So leise ich kann, greife ich zum Telefon und ziehe mich diskret in den hintersten Winkel meiner Wohnung zurück und rufe einen Freund an.
„Hallo,“ spreche ich in den Hörer, den ich mit meinerHand abschirme.
„Hallo? Hallo? Wer ist denn da?“
„Ich bin´s.“
„Ach du? Warum flüsterst du denn so?“
„Erklär ich dir später. Hast du heute schon gegessen?“
„Nein, warum fragst du?“
„Es ist ein Notfall. Was gibt’s denn bei dir heute?“
„Kartoffeln und Schnitzel.“
„Okay, dann komm ich dich gleich besuchen, einverstanden?“
„Ja, klar, aber was ist denn ...?“
„Erklär ich dir später. Ruf mich doch bitte kurz an, ja? Bis gleich.“
Eine Minute später klingelt das Telefon.
Mit weit tragender Stimme spreche ich in den Hörer:
„Ja, natürlich helfe ich dir beim Umstellen deines schweren Kleiderschrankes.“
Dann lege ich auf und gehe zu meiner Süßen in die Küche:
„Hast du das mitbekommen? Eine solche Unverschämtheit von dem Kerl, mich am Sonntag, kurz vor dem Mittagessen zu stören, nur weil er den Kleiderschrank umstellen will.“
„Ach, Schatz, geh ruhig. Ist doch dein Freund, da mußt du doch helfen.“
„Na, ja, du hast Recht,“ sage ich, schon in der Jacke. Bis hachher dann, Liebste Ich freu mich schon richtig auf unser leckeres Abendessen.“
Wir umarmen uns noch innig und geben uns einen Kuß.
Es ist wirklich schön, eine so ehrliche Beziehung voller Harmonie zu führen. © 2003 Jon

Szenen meiner wilden Ehe - Schuhe?

Nur in Italien!

Vorsicht Männer bei der Planung des Urlaubsortes.
Sollten Sie verheiratet oder mit einem sehr weiblichen Geschöpf liiert sein, ist größte Umsicht angebracht.
Vor allem, wenn Ihre Liebste die schönsten Füße der Welt hat und in Folge dessen unter einem Schuhtick leiden muss.
Diesbezüglich ist Italien das wohl gefährlichste Pflaster, denn die dortigen hauchdünnen Lederwaren sind weltweit das Beste auf diesem Gebiet.
Da macht es nichts, dass ich im letzten Italienurlaub ihren Koffer mit drei oder vier (waren es nicht sogar fünf) verschiedenen Paar Schuhen, Sandalen, Turnschuhen und Schläppchen über die diversen Bahnsteige geschleppt habe – daher auch der Name „Schläppchen“, denke ich, denn so schlapp hatte ich schon lange nicht mehr gefühlt, wie nach dieser Aktion -, nein, „Guck mal, wie findeste die denn da?“
„Welche?“
„Na die Braunen, mit den Riemchen?“
Blind vor „Braunen mit Riemchen“ hatte ich ins Schaufenster geblickt und nur ergeben geantwortet: “Gut.“
„Komm, wir gehen mal kurz ins Geschäft.“
Da ich dieses „mal kurz ins Geschäft gehen“ schon kannte, überschlug ich im Kopf, wann ich zuletzt etwas gegessen und getrunken hatte, wie also meine Chancen standen, diese Attacke eines spontan auftretenden Kaufrausches einigermaßen unbeschadet überleben zu können.
So war ich ihr ins einzig wahre Frauenparadies auf Erden gefolgt, meinem ungewissen Schicksal entgegenblickend.
Auf der Stelle war ich wie erschlagen von betörenden Ledergerüchen, die ganz unbekümmert zu mir aufstiegen und mich betäubten.
„Schau mal, die haben hier auch Herrenschuhe“, versuchte sie sich bei mir einzuschmeicheln und zeigte auf ein lächerlich kleines Regal mit recht angestaubten Modellen des ausgehenden vorletzten Jahrhunderts.
Während sie das Regal durchstöberte, auf dem etwa zehntausend Schuhe in ihrer Größe ihr stilles Unwesen trieben, versuchte ich einen letzten Einwand anzubringen: „Was soll ich mit noch einem Paar Schuhen, wo ich doch schon drei habe“, doch sie hatte mich anscheinend vergessen.
Angesichts dieser typischen Sypmtome suchte ich wohlweislich nach einer angemessenen Sitzgelegenheit, die meiner Meinung nach in jedem besseren Schuhgeschäft vorhanden sein müsste.
Aber da kennt man die psychologische Kriegsführung der internationalen Damenschuhhändlermafia schlecht.
Natürlich gab es hier kein einziges Möbel, dass auch nur im Entferntesten einem Mann das Sitzen erlaubt hätte. In diesem Schuhgeschäft hätte nicht einmal ein Spatz einen Platz zum Putzen seines Gefieders gefunden.
Schuhe so weit das Auge noch zu blicken vermochte. Schuhe, Schühchen, Sandalen, Sandaletten, Schläppchen, Pantoffeln, Pantoletten, Sneaker, Turnschuhe, Stiefel, Stiefeletten und Stiefelchen und noch mehr, mit mir vollkommen unbekannten Namen buhlten in unüberschaubarer Fülle um ausschließliche Beachtung ihrer weiblichen Konsumopfer.
Dezente Musik lullte mich ein; Verkäuferinnen flitzten kundenfreundlich zwischen meiner Süßen und dem Lager hin und her.
Dieses Gewimmel und Gesumm um mich herum verursachte mir allmählich Schwindel. Oder waren es lediglich Hunger und Durst?
„Möckten Sie eine Espresso oder Cappucino?“ startete eine kleine schwarzhaarige Verkäuferin einen plumpen Erpressungsversuch, den ich lächelnd annahm.
Vom langen Stehen und der heiß-trockenen Luft in diesem Etablissement äußerst demoralisiert, lehnte ich mich schwankend an das nächste Regal.
„Guck mal, die sind doch süß, oder?“ Die Schuhe, die mein Schatz mir entgegen hielt, waren tatsächlich so „süß“, wie es zwei Lederstreifen mit angenähten Lederbändchen überhaupt sein können.
Dafür war der Preis ziemlich bitter, fand ich, sagte aber nichts, zu sehr pappte meine Zunge am Gaumen fest. Wo blieb denn nur der Cappucino?
„Komm doch mal zu mir, dann kannst du mir besser helfen, Schatz. Welche Schuhe soll ich denn nehmen?“ fragte sie ausgerechnet mich, den größten Schuhkenner seit Erfindung des Jesuslatschens mit diesem einen Augenaufschlag, der mich immer so wehrlos macht.
Rettung nahte auf leisen Sohlen. Die kleine schwarzhaarige Verkäuferin gab mir eine Tasse brühendheißen Cappucinos , die ich ohne abzusetzen mit einem Zug leerte.
Endlich löste sich meine Zunge wieder vom Gaumen und machte den auftretenden Verbrennungsbläschen in meiner Mundhöhle Platz.
„Du sagst mal wieder gar nichts. Gefallen dir die Schuhe hier etwa nicht?“
„Dosch, dosch“, murmelte ich, dabei meine inneren Wunden leckend.
„Die Italiener machen wirklich die schönsten Schuhe, nicht wahr, mein Schatz?“
„Joh“, entglitt es meinem geschundenem Mund. Vielleicht war das ein weiterer Trick der Damenschuhmafia, den begleitenden Männern allzu heißen Kaffee einzuflößen, um jeden Widerspruch bezüglich der hier vorherrschenden Preispolitik mit allen Regeln der Kunst schon im ersten Aufkeimen zu ersticken.
„Hast du wieder schlechte Laune? Wenn ich mal in Ruhe nach Schuhen gucken möchte ...“
Zum Glück vertiefte sie dieses Thema nicht weiter, sondern fragte mich mit diesem einen Augenaufschlag, Sie wissen schon:
“Wie findeste den?“
Hatte ich schon gesagt, dass sie die schönsten Füße der Welt hat?
Und tatsächlich unterstrich gerade dieser Schuh diese einzigartige Schönheit in einem so überzeugenden Maße, diese Linie, dieser leichte Schwung, ein Meisterwerk italienischer Schuhmacherkunst.
Mir blieb förmlich die Spucke weg, so überwältigt war ich, dass mir der kalte Schweiß ausbrach.
„Die sind ja klasse“, sagte ich begeistert und zeigte auf den Schuh an ihrem rechten Fuß.
„Meinst du den?“, fragte sie mich aufblickend und hielt mir ihren linken Fuß hin.
„Nein, den anderen“, wieder wies ich auf den Schuh an ihrem rechten Fuß.
Sie schnaubte irgendwie verächtlich und sagte vernichtend:“Na, toll. Das sind die Schuhe, die ich schon den ganzen Tag trage.“
Deshalb hatten sie mir also so gut gefallen. Wahrscheinlich hatte ich sie schon damals beim Kauf dieser Schuhe sachverständig beraten.
Warum sie aber jetzt schmollte, wollte mir nicht ganz einleuchten. Hatte sie nicht noch heute morgen behauptet, dass gerade diese Schuhe ihre Lieblingsschuhe wären?
Ein wenig irritiert sah ich mich im Schuhgeschäft um und entdeckte ein winziges Höckerchen, versteckt hinter einem Stapel noch einzuräumender Schuhe.
Dieses Höckerchen eroberte ich mit einem gezielten Sprung, denn in der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubt, also auch beim Schuhkauf.
Es wurde dann doch noch ein schöner Nachmittag im italienischen Schuhgeschäft, den ich auf meinem Höckerchen einen Cappucino nach dem anderen trinkend zu ihren Füßen über die Runden brachte.
Mit meiner Hilfe fand meine Angebetete drei Exemplare schönster italienischer Schuhhandwerkskunst, die sie mir dankenswerterweise - wir hatten einen vorübergehenden Waffenstillstand vereinbart - , zum Tragen überließ, als wir in der hereinbrechenden Dunkelheit zu unserem kleinen Hotel schlenderten.
Vielleicht hatte die Küche ja noch geöffnet?! © 2003 Jon

Auf besonderen Wunsch,

eine weitere Szene meiner wilden Ehe

Urlaub?

„Guck mal Schatz, die Sonne scheint.“
Meine Süße steht am offenen Fenster, der Vorhang ist beiseite gezogen.
Tatsächlich, die Sonne scheint und ich liege im Bett, vollkommen geblendet und gähne ausgiebig.
„Ja, schön.“
Allzu frische Luft weht ins Zimmer.
„Möchtest du auch einen Kaffee?“
„Ja“, murmele ich unter der Bettdecke, die ich mir über den Kopf gezogen habe.
Das Wasser kocht lauter werdend vor sich hin, ich drehe mich schwerfällig auf die andere Seite.
„Jetzt kommt der Frühling“, sagt sie, das Märzkind.
„Das ist schön, mein Schatz.“ Jahrelange Erfahrung hat in mir diesen lebensnotwendigen Satz geformt, den ich bei jeder Gelegenheit gefahrlos anbringen kann, außer im Streit. Dann sagt sie:
„Wie kannst du so gemein sein?“
Nein, wenn die Sonne so schön scheint und der Frühling kommt, will ich nicht gemein sein, sondern ihren leckeren Kaffee trinken, den sie mir gerade so liebevoll zubereitet.
So wälze ich mich aus dem Bett, es ist Sonntag, ein Sonntag mit ihr.
Unser Frühstückstisch steht am offenen Fenster. Im Blumenkasten, um den sich natürlich ausschließlich meine Süße kümmert, lassen sich die ersten zaghaften Pflänzchen blicken.
Der Kaffeeduft lockt mich an den Tisch, ihr sonniges Lächeln, das sie mir schenkt, weckt in mir den Wunsch nach einem Kuß.
Das ist ein Leben: Brötchen, frisch aufgebacken, Butter und Honig, dazu eine große Tasse dampfenden Kaffees und vor allem ihr Anblick, der mich immer wieder verzückt.
Jedenfalls so weit ich das mit meinen morgendlich getrübten Augen wahrnehmen kann.
Ja, sie hat recht, ein solcher Morgen lässt einen wunderschönen Tag erwarten.
Draußen zwitschern ein paar glückliche Vögel ihr fröhliches Frühlingslied.
Ich nehme zwei noch warme Brötchen aus dem Korb, zerteile sie und streiche Butter und Honig darauf.
Eins reiche ich meiner Geliebtesten.
„Wohin fahren wir denn dieses Jahr in den Urlaub?“
Kaum zu glauben, dass diese entzückende Person eine solch hinterhältige Frage stellen kann.
Urlaub.
Der Schrecken eines jeden echten Müßiggängers.
Urlaub.
Ich lausche dem Gesang der Vögel, die draußen vor dem Fenster hin und her fliegen, im Kastanienbaum von Ast zu Ast hüpfen, ganz so wie Gott sie schuf. Diese freundlichen Wesen kennen keinen Urlaub, sie genießen ihr kurzes Leben und scheinen äußerst glücklich damit zu sein. Wenn sie Hunger haben, fressen sie, haben sie Durst, trinken sie und sollten sie einmal müde werden, hocken sie sich auf einen ruhigen Ast und schlafen. Sicherlich unternehmen auch einige von ihnen lange Auslandsreisen, aber doch nur aus blanker Not, nämlich aus Futtermangel.
Ich schaue betrübt auf meine Brötchenhälften, die goldgelb vor Honig glänzen. Es hätte ein so schöner Sonntag werden können.
Urlaub bedeutet schon im Vorfeld Mühsal und Plage. Da werden Reisekataloge gewälzt, die mit schrecklich schönen Photos nur den Arglosesten von der Pracht des Urlaubsortes überzeugen können.
Was man da nicht schon alles gehört hat: Riesige Baustellen, statt stattlicher Palmen vor der Hotelanlage. Nein, da brauche ich nur eine kurze Radtour durch unsere Innenstadt zu machen, wenn ich Lust auf Baulärm habe. Oder das Essen ist miserabel. Gut, wenn´s das ist, ich kenne hier gleich um die Ecke eine Pommesbude, ich kann dir sagen, da kommt kein noch so schlechter Restaurantbetrieb mit. Dann gibt es noch Montezumas Rache, den urlaubsüblichen Brechdurchfall. Meine Güte, wenn´s einem danach verlangt, lasse ich eben den Fisch das nächste Mal zwei Tage stehen, bevor er in den Backofen kommt. Das hat einen ähnlichen Effekt und ist ungleich preiswerter.
Hat man sich aber erst einmal zu einem Reiseziel breitschlagen lassen, tritt Phase zwei ein: Die Planung.
Wie viel Geld man braucht, ist schnell ermittelt. Dazu rechnet man noch zirka ein Drittel des errechneten Geldbetrages für den obligatorischen Schuhkauf dazu und stellt entzückt fest, dass man so viel Geld gar nicht zur Verfügung hat, außer man räumt die nächste Bank bis auf die Grundmauern aus.
„Tapetenwechsel“, höre ich sie zwischen zwei Bissen seufzen und schaue meine Wandverkleidung an, die tatsächlich mindestens neu gestrichen werden müsste.
„Mal was anderes sehen“, fügt sie listig hinzu.
„Wofür“, denke ich nicht minder listig, „gibt es Kino. Oder Fernsehen. Oder noch besser Bücher,“ spreche diesen Gedanken aber noch listiger nicht aus.
Phase drei umfasst Planung der notwendigen Reisekleidung, Accessoires und sonstiges, das unbedingt von Bahnsteig zu Bahnsteig geschleppt werden muss, um endlich am Urlaubsziel angekommen, festzustellen, dass man die eine Hälfte getrost hätte zuhause lassen können und die andere ebendort vergessen hat.
Überhaupt, diese Schlepperei. Bin ich denn ein Esel? Selbst die weigern sich, so schwer beladen weiter zu trotteln.
Hier gehe ich an den Schrank, nehme mir das heraus, was ich brauche und voilá, bin schon bereit für den kommenden Tag.
„Das Essen in anderen Ländern ist so wunderbar“, zieht sie geschickt den Trumpf aus dem Ärmel, der bei mir fast immer zieht.
Sie, die den ganzen Tag mit einem Schälchen Salat und einem Schüsselchen Reis auskommt, will mir also den Urlaub schmackhaft machen?
Alleine die Vorstellung vor einem Riesenteller Pasta zu sitzen, den erbarmungswürdigen Anblick ihrer Spatzenportionen vor Augen, lässt die Befürchtung in mir aufkeimen, ihre Gabel in meinem Gericht wiederzufinden:“Das sieht aber doch lecker aus. Laß mich mal probieren.“
Nein, da koche ich lieber am heimischen Herd für zwei Personen und werde wirklich satt.
„Und die fremde Sprache. Wie das klingt“, schwärmt sie mir vor.
Ja, wie klingt das nur?
Erstens spreche ich nur knapp Englisch, Französisch verstehe ich höchstens mit Lippenlesen und Intuition und wo bitte wird noch Latein gesprochen, das ich erwiesenermaßen beherrschen sollte, aber längst erfolgreichst vergessen habe?
„Azzurro“ habe ich hier irgendwo in dieser meiner Wohnung auf CD. Reicht das nicht? Wenn´s drauf ankommt, kann ich noch mit dem russischen Armeechor dienen: „Ej Uchnem“, das Lied der Wolgaschlepper. Und wenn´s Französisch werden soll, in stillen Dämmerstunden lege ich eben Jane Birkin und Serge Gainsbourg auf: „Je T´Aime“.
Da kommt meiner Meinung nach Atmosphäre auf und intime Nähe und nicht in irgendeiner abgelegenen Kneipe am Arsch der Welt, wo man von den Eingeborenen zugequatscht wird, die man wie ein blödes Lämmchen anstarrt, weil man kein Wort versteht und die einem nachher noch den steinalten Fiat 500 hinterm Haus für viel Geld angedreht haben, nur weil alles so nett und ursprünglich war an diesem Abend. Nichts gegen den Topolino, ein wahrhaft knuffiges Automobil, aber wer glaubt allen Ernstes daran, mit solch einem Gefährt über die Alpen zu kommen?
Ich nicht, basta.
Jede Anreise ist doch schon eine Tortour pur.
Fährst du mit dem Zug, lernst du mit Sicherheit eine Horde Fremdenlegionäre kennen, die sturzbetrunken den Zug bevölkert und deine Frau ganz toll findet, während du dich krampfhaft an deinen Sitz klammern musst, um nicht von diesen martialischen Friedensaktivisten bei voller Fahrt hinausgeworfen zu werden, während du deinen anderen Arm schützend um deine Liebste gelegt hältst.
Die Anreise mit dem eigenen Auto, sofern vorhanden, führt zu irreversiblen Haltungsschäden und chronischem Schlafmangel, mal ganz abgesehen von der totalen Motorpanne auf der Hälfte der Strecke, die den willigsten Urlaubsreisenden in seinem Elan um etliches zurückwirft.
Manch einer verfällt da auf´s Fliegen, wobei diese Art des Reisens den entscheidenden Vorteil hat, dass im Falle eines Unfalls keinerlei Reparaturkosten für den Urlauber mehr nachkommen. Auch bei den noch immer modernen Entführungen zeichnet sich ein Trend zu recht radikalen Abschlüssen ab.
„Bleibe im Lande und nähre dich redlich“, ist da eher meine Devise, mag sie auch noch so langweilig klingen.
So schwinge ich mich auf mein Fahrrad, pack´die Badehose ein und strample zum nächsten Café. Dort sitze ich im Schatten mit einem Buch, trinke einen hervorragenden Latte Macchiatto, lausche den Gesprächen, die auf Polnisch, Russisch, Italienisch oder was weiß ich an den Nachbartischen geführt werden und freue mich schon auf die Rückkehr meiner Liebsten, die ihren wohlverdienten Urlaub von mir hoffentlich genauso genießt, wie ich meinen.
Bonne Vacances, mon amour. © 2003 Jon

"Credo eines Humanisten" - Erich Fromm

• Ich glaube, dass sich die Einheit des Menschen aus der Tatsache ergibt, dass der Mensch ein sich seiner selbst bewusstes Leben ist. Darin unterscheidet er sich von anderen Lebewesen. Der Mensch ist sich seiner selbst bewusst: seiner Zukunft (das heißt der Tatsache, dass er sterben muss), seiner Kleinheit und seiner Ohnmacht; er nimmt die anderen als andere wahr; er lebt in der Natur und ist ihren Gesetzen unterworfen, auch wenn er sie mit seinem Denken übersteigt.

• Ich glaube, dass der Mensch das Ergebnis einer natürlichen Evolution ist, die aus dem Konflikt entspringt, dass er in der Natur gefangen und gleichzeitig von ihr getrennt ist, und aus dem Bedürfnis, Einheit und Harmonie mit der Natur zu finden.

• Ich glaube, dass die Natur des Menschen in einem Widerspruch zu fassen ist, der in den Bedingungen der menschlichen Existenz wurzelt und eine Suche nach Lösungen notwendig macht, die ihrerseits neue Widersprüche und das Bedürfnis nach neuen Antworten erzeugen.

• Ich glaube, dass jede Antwort, die auf diese Widersprüche gegeben wird, die Voraussetzung erfüllt und dem Menschen hilft, sein Gefühl des Abgetrenntseins zu überwinden und ein Gespür der Zustimmung, der Einheit und der Zugehörigkeit zu erlangen.

• Ich glaube, dass der Mensch bei jeder Antwort, die er auf diese Widersprüche gibt, nur die Möglichkeit der Wahl hat, entweder vorwärts oder rückwärts zu gehen. Diese Wahlmöglichkeiten, die sich in bestimmten Handlungen manifestieren, sind die Wege, auf denen wir in unserem Menschsein regredieren oder progredieren.

• Ich glaube, dass der Mensch grundsätzlich die Wahl hat zwischen Leben und Tod, zwischen Kreativität und destruktiver Gewalt, zwischen Wirklichkeitssinn und Illusion, zwischen Objektivität und Intoleranz, zwischen brüderlicher Unabhängigkeit und einer Bezogenheit auf Grund von Über- und Unterordnung.

• Ich glaube, dass man dem Leben die Bedeutung andauernder Geburt und beständiger Entwicklung zuschreiben kann.

• Ich glaube, dass man dem Tod die Bedeutung des Endes von Wachstum und ständiger Wiederholung zuschreiben kann.

• Ich glaube, dass der Mensch, der die regressive Antwort gibt, dadurch Einheit zu finden versucht, dass er sich von der unerträglichen Angst vor Einsamkeit und Unsicherheit zu befreien versucht, indem er das, was ihn menschlich macht und zum Problem wird, entstellt. Die regressive Orientierung entwickelt sich in drei Erscheinungsweisen, die getrennt oder im Verbund auftreten: in der Nekrophilie, im Narzissmus und in der inzesthaften Symbiose.

Mit Nekrophilie meine ich die Liebe zu allem, was mit Gewaltanwendung und Destruktivität zu tun hat; der Wunsch zu töten; die Bewunderung von Macht; das Angezogensein von Totem, von Selbstmord, von Sadismus; der Wunsch, Organisches mit Hilfe von „Ordnungschaffen“ in Anorganisches zu verwandeln. Da dem Nekrophilen die erforderlichen Eigenschaften für Kreatives abgehen, ist es ihm in seiner Unfähigkeit ein Leichtes, zu zerstören, denn für ihn dreht sich alles nur um Gewalt.

Mit Narzissmus meine ich, dass der Mensch aufhört, ein lebendiges Interesse an der Außenwelt zu zeigen und eine starke Bindung an sich selbst, an seine eigene Gruppe, an den eigenen Klan, die eigene Religion, Nation, Rasse usw. entwickelt. Dabei kommt es zu gravierenden Verzerrungen in seinem rationalen Urteilsvermögen. Ganz allgemein entsteht das Bedürfnis nach narzisstischer Befriedigung, wenn materielle und kulturelle Armut kompensiert werden muss.

Mit inzesthafter Symbiose meine ich die Tendenz, an die Mutter und ihre Ersatzfiguren – das Blut, die Familie, den Stamm – gebunden zu bleiben, der unerträglichen Bürde der Verantwortung, der Freiheit und des Bewusstseins zu entfliehen und in einem Hort von Sicherheit und Abhängigkeit Schutz und Liebe zu bekommen. Dafür bezahlt der einzelne mit dem Ende seiner eigenen menschlichen Entwicklung.

• Ich glaube, dass der Mensch, der sich für das Vorwärtsgehen entscheidet, eine neue Einheit finden kann, indem er alle seine menschlichen Kräfte zur vollen Entfaltung bringt. Diese können sich in drei Weisen entfalten und allein oder im Verbund in Erscheinung treten: in der Biophilie, in der Liebe zur Menschheit und zur Natur und in Unabhängigkeit und Freiheit.

• Ich glaube, dass die Liebe sozusagen der „Hauptschlüssel“ ist, mit dem sich die Tore zum Wachstum des Menschen öffnen lassen. Ich meine damit Liebe zu und Einssein mit jemand anderem oder etwas außerhalb von mir selbst, wobei das Einssein besagt, dass man sich auf andere bezieht und sich mit anderen eins fühlt, ohne damit sein Gespür für die eigene Integrität und Unabhängigkeit einschränken zu müssen. Liebe ist eine produktive Orientierung, zu deren Wesen es gehört, dass folgende Merkmale gleichzeitig vorhanden sind: Man muss sich für das, womit man eins werden will, interessieren, sich für es verantwortlich fühlen, es achten und es verstehen.

• Ich glaube, dass die Praxis der Liebe das menschlichste Tun ist, das den Menschen ganz zum Menschen macht und ihm zur Freude am Leben gegeben ist. Für diese Praxis der Liebe gilt aber – wie für die Vernunftfähigkeit: Sie ist sinnlos, wenn sie nur halbherzig vollzogen wird.

• Ich glaube, dass man erst „frei von“ seinen inneren und/oder äußeren Bindungen sein muss, um „frei zu“ etwas sein zu können: zu schöpferischem, gestaltendem Tun, zu mehr Erkenntnis usw. Erst dann ist man fähig, ein freies, tätiges, verantwortliches Wesen zu sein.

• Ich glaube, dass Freiheit die Fähigkeit ist, der Stimme der Vernunft und des Wissens zu folgen und den Stimmen irrationaler Leidenschaften zu widerstehen. Sie ist die Befreiung, die den Menschen freispricht und ihm den Weg ebnet, seine eigenen vernünftigen Fähigkeiten zu gebrauchen, die Welt in ihrer Objektivität zu verstehen und den Platz, den der Mensch darin einnimmt, zu erkennen.

• Ich glaube, dass der „Kampf für die Freiheit“ im allgemeinen ausschließlich die Bedeutung hatte, gegen jene Autorität zu kämpfen, die einem aufgedrängt wurde und deren Ziel es war, den Willen des einzelnen zu brechen. Heute sollte der „Kampf für die Freiheit“ bedeuten, dass wir uns einzeln und gemeinsam von jener „Autorität“ befreien, der wir uns „freiwillig“ unterworfen haben. Wir sollten uns von jenen inneren Mächten befreien, die uns zu dieser Unterwerfung zwingen, weil wir unfähig sind, die Freiheit zu ertragen.

• Ich glaube, dass Freiheit keine konstante Wesenseigenschaft ist, die wir haben oder auch nicht haben. Vermutlich gibt sie es in Wirklichkeit nur als Akt unserer Selbstbefreiung, wenn wir von unserer Freiheit, wählen zu können, Gebrauch machen. Jeder Schritt im Leben, der den Grad der Reife des Menschen erhöht, erhöht auch seine Fähigkeit, die freimachende Alternative zu wählen.

• Ich glaube, dass die Wahlfreiheit nicht für alle Menschen in jedem Augenblick in gleicher Weise gegeben ist. Wer ausschließlich nekrophil, narzisstisch oder symbiotisch-inzestuös orientiert ist, hat nur die „Wahl“, sich regressiv zu entscheiden. Der freie Mensch, der von irrationalen Bindungen befreit ist, kann keine regressive Wahl mehr treffen.

• Ich glaube, dass es das Problem der Wahlfreiheit nur bei Menschen mit gegenläufigen Orientierungen gibt, und dass diese Freiheit immer stark von unbewussten Wünschen und von beschwichtigenden Rationalisierungen bedingt wird.

• Ich glaube, dass niemand seinen Nächsten dadurch „retten“ kann, dass er für ihn eine Entscheidung trifft. Die einzige Hilfe besteht darin, dass er ihn in aller Aufrichtigkeit und Liebe sowie ohne Sentimentalität und Illusionen auf mögliche Alternativen hinweisen kann. Das erkennbare Bewusstwerden befreiender Alternativen kann in einem Menschen alle seine verborgenen Energien wachrufen und ihn auf den Weg bringen, auf dem er das Leben statt den Tod wählt.

• Ich glaube, dass der Mensch die Gleichheit aller Menschen spüren kann, wenn er sich ganz und gar zu erkennen versucht und dabei merkt, dass er den anderen gleicht und er sich mit ihnen identifiziert. Jeder einzelne Mensch trägt die Menschheit in sich. Die conditio humana ist eine und für alle Menschen gleich trotz der unübersehbaren Unterschiede bezüglich Intelligenz, Begabung, Körpergröße, Hautfarbe usw.

• Ich glaube, dass man an die Gleichheit der Menschen gerade deshalb erinnern muss, weil damit ein Ende gemacht werden muss, dass der Mensch ein Instrument des anderen wird.

• Ich glaube, dass Brüderlichkeit die auf den Nächsten gerichtete Liebe ist. Sie bleibt freilich eine Worthülse, solange nicht alle inzesthaften Bindungen ausgemerzt sind, die den Menschen daran hindern, über den „Bruder“ in objektiver Weise zu urteilen.

• Ich glaube, dass der einzelne so lange nicht mit seiner Menschheit in sich in engen Kontakt kommen kann, solange er sich nicht anschickt, seine Gesellschaft zu transzendieren und zu erkennen, in welcher Weise diese die Entwicklung seiner menschlichen Potentiale fördert oder hemmt. Kommen ihm die Tabus, Restriktionen, entstellten Werte ganz „natürlich“ vor, dann ist dies ein deutlicher Hinweis darauf, dass er keine wirkliche Kenntnis der menschlichen Natur hat.

• Ich glaube, dass die Gesellschaft in ihrer stimulierenden und zugleich hemmenden Funktion schon immer in Konflikt mit dem Menschsein ist. Erst wenn der Zweck der Gesellschaft mit der des Menschseins identisch ist, wird die Gesellschaft aufhören, den Menschen zu lähmen und sein Streben nach Herrschaft zu beflügeln.

• Ich glaube, dass man auf eine gesunde und vernünftige Gesellschaft hoffen kann und muss. Eine solche Gesellschaft fördert die Fähigkeit des Menschen zur Nächstenliebe, zur Arbeit und zum Gestalten, zur Entwicklung seiner Vernunft und zu einer objektiv richtigen Selbstwahrnehmung, die in der Erfahrung seiner produktiven Energie gründet.

• Ich glaube, dass man für die breite Bevölkerung auf die Wiedergewinnung psychischer Gesundheit hoffen kann und muss. Diese zeichnet sich durch die Fähigkeit zur Liebe und zu schöpferischem Tun aus, durch die Befreiung von inzesthaften Bindungen an den Klan und an den Boden, durch ein Identitätserleben, bei dem der einzelne sich als das Subjekt und den Vollzieher seiner eigenen Kräfte erfährt, durch die Fähigkeit, sich von der Wirklichkeit innerhalb und außerhalb von einem selbst berühren zu lassen und die Entwicklung von Objektivität und Vernunft zu verwirklichen.

• Ich glaube, dass in dem Maße, in dem unsere Welt verrückt und unmenschlich zu werden scheint, eine immer größere Zahl von Menschen die Notwendigkeit spürt, sich zusammenzutun und mit Menschen zusammenzuarbeiten, die ihre Sorgen teilen.

• Ich glaube, dass diese Menschen guten Willens nicht nur zu einer menschlichen Deutung der Welt kommen sollten, sondern auch auf den Weg hierzu verweisen und für eine mögliche Veränderung arbeiten müssen. Eine Deutung ohne den Wunsch nach Veränderung ist nutzlos. Eine Veränderung ohne vorausgehende Deutung ist blind.

• Ich glaube, dass die Verwirklichung einer Welt möglich ist, in der der Mensch viel sein kann, selbst wenn er wenig hat; in der der vorherrschende Beweggrund seines Lebens nicht das Konsumieren ist; in der der Mensch das erste und das letzte Ziel ist; in der der Mensch den Weg finden kann, seinem Leben einen Sinn zu geben, und in der er auch die Stärke finden kann, frei und illusionslos zu leben.

Manuskript aus dem Jahr 1965 mit dem Titel „Some Beliefs On Man, In Man, For Man“. Deutsche Erstveröffentlichung in: E. Fromm, Humanismus als reale Utopie. Der Glaube an den Menschen, hg. von Rainer Funk (Schriften aus dem Nachlass, Band 8), Weinheim (Beltz Verlag) 1992, München (Heyne Taschenbuchverlag, Heyne Sachbuch 5057) 1996, S. 113-119. Wieder abgedruckt in: Erich Fromm Gesamtausgabe in zwölf Bänden, München (Deutsche Verlags-Anstalt und Deutscher Taschenbuch Verlag) 1999, GA XI, S. 593-596.

Credo eines Humanisten, in: Erich Fromm-Gesamtausgabe in 12 Bänden, Band XI, S. 593-596. [German by Rainer Funk].
pdf: https://www.erich-fromm.de/data/pdf/1992q-d.pdf


Weitere Texte als pdf: https://www.erich-fromm.de/d/play.php?shownews=81


Zur Internationale Erich-Fromm-Gesellschaft e.V.:
https://www.erich-fromm.de/index.html

Erich Fromm (* 23. März 1900 in Frankfurt am Main; † 18. März 1980 in Locarno) war ein deutscher Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe jüdischer Herkunft. Seit 1940 war er amerikanischer Staatsbürger.
Erich Fromm - Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Fromm

"Vom Haben zum Sein - Wege und Irrwege der Selbsterfahrung" von Erich Fromm bei Amazon
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Zum Beispiel: "Vom Haben zum Sein - Wege und Irrwege der Selbsterfahrung" von Erich Fromm bei Amazon:
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Tinnef, erste Runde - TEST:

What Do People Think Of Your Face?


What Your Face Says

At first glance, people see you as driven and ambitious.

Overall, your true self is reserved and logical.

With friends, you seem thoughtful and interested in ideas.

In love, you seem like a huge flirt.

In stressful situations, you seem cheerful and optimistic.

Freitag, 24. Februar 2006

Narretei II:

What's Your Blogging Personality?


Your Blogging Type is Pensive and Philosophical

You blog like no one else is reading...
You tend to use your blog to explore ideas - often in long winded prose.
Easy going and flexible, you tend to befriend other bloggers easily.
But if they disagree with once too much, you'll pull them from your blogroll!

Nun wieder ein wenig Narretei:

What Blogging Archetype Are You Most Like?

Und was kam heraus?
Jennes:

You are a David Weinberger.
You are smart, savvy, interested in why people do what they do,
enjoy questioning yourself and are not balding. (Was abzuwarten wäre, wenn ich´s recht verstehe ;-)

Take the What Blogging Archetype Are You test at GAZM.org

Ach übrigens: Quickdic, für alle Englisch-Vokabelschwächlinge like me ;-)
https://www.quickdic.org

Zitate von Voltaire


Voltaire, eigentlich François-Marie Arouet
(* 21. November 1694 in Paris; † 30. Mai 1778 in Paris)
https://de.wikipedia.org/wiki/Voltaire

Correspondance Voltaire - Leben und Werk Voltaires:
https://www.correspondance-voltaire.de/


Das Schlafzimmer Voltaires

Links zu Voltaire:

Preussen-Chronik - Voltaire: https://www.preussen-chronik.de/person.jsp?key=Person_Fran%E7ois-Marie_Arouet


Das ist Esprit!
Kaum erwacht, diktiert Voltaire seinem Sekretär, während er sich anzukleiden sucht ;-)


The Voltaire Society of America:
https://humanities.uchicago.edu/homes/VSA/VSA.html


François Marie Arouet de Voltaire im "Projekt Gutenberg":
https://gutenberg.spiegel.de/autoren/voltaire.htm


"Die nützlichsten Bücher sind die, die den Leser anregen, sie zu ergänzen."

"Die Industrie muss gefördert werden, aber die blühende Industrie müsste dann ihrerseits auch den Staat unterstützen."

"Es ist klar, dass jeder, der einen Menschen, seinen Bruder, wegen dessen abweichender Meinung verfolgt, eine erbärmliche Kreatur ist."

"Größe ist immer gefährlich."

"Um zu sprechen, muss man denken, zumindest annäherungsweise."

"Wir sind arm, aber mit Geschmack."

"Zwei Dinge bedeuten mir Leben: die Freiheit und die Frau, die ich liebe."

"Zufall ist ein Wort ohne Sinn; nichts kann ohne Ursache existieren."

"Alle Ereignisse sind in dieser besten aller möglichen Welten ineinander verkettet."

"Bedenkt, dass Fanatiker gefährlicher sind als Schurken. Einen Besessenen kann man niemals zur Vernunft bringen, einen Schurken wohl."

"Das Glück ist nur ein Traum, und der Schmerz allein ist real; seit 80 Jahren empfinde ich das und weiß nichts anderes, als mich darein zu ergeben und mir zu sagen, daß die Mücken da sind, um von den Spinnen gefressen zu werden, wie die Menschen vom Kummer. Diese Welt ist ein Jammertal."

"Doch dass ein Kamelhändler in seinem Nest Aufruhr entfacht, dass er seine Mitbürger glauben machen will, dass er sich mit dem Erzengel Gabriel unterhielte, dass er sich damit brüstet, in den Himmel entrückt worden zu sein und dort einen Teil jenes unverdaulichen Buches empfangen zu haben, das bei jeder Seite den gesunden Menschenverstand erbeben lässt, dass er, um diesem Werk Respekt zu verschaffen, sein Vaterland mit Feuer und Eisen überzieht, dass er Väter erwürgt, Töchter fortschleift, dass er den Geschlagenen die freie Wahl zwischen Tod und seinem Glauben lässt: Das ist nun mit Sicherheit etwas, dass kein Mensch entschuldigen kann, es sei denn, er ist als Türke auf die Welt gekommen, es sei denn, der Aberglaube hat bei jedes natürliche Licht erstickt." Voltaire über Mohammed

"Lest, bildet euch! Allein die Lektüre entwickelt unseren Geist, das Gespräch verwirrt und das Spiel verengt ihn."


Voltaire am Schreibtisch

Zugeschrieben:

"Die Frau ist ein menschliches Wesen, das sich anzieht, schwatzt und sich auszieht."

"Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen."

"Es ist komisch, dass kein Mensch mit Esprit ein Glück möchte, das auf Dummheit gegründet ist, und doch ist es klar, dass man dabei einen guten Tausch machen würde."

"Gesellschaftlich ist kaum etwas so erfolgreich wie die Dummheit, verbunden mit guten Manieren."

"In der einen Hälfte des Lebens opfern wir die Gesundheit, um Geld zu erwerben; in der anderen opfern wir Geld, um die Gesundheit wieder zu erlangen. Und während dieser Zeit gehen Gesundheit und Leben von dannen."

"In einer irrsinnigen Welt vernünftig sein wollen, ist schon wieder ein Irrsinn für sich."

"Je öfter eine Dummheit wiederholt wird, desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit."

"Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige."

"Man kann von den Propheten nicht verlangen, dass sie immer irren."

"Mein Gott, bewahre mich vor meinen Freunden, mit meinen Feinden werde ich allein fertig."

"Schön, das Gefühl geliebt zu werden - schöner, das Gefühl zu lieben."

"Trotz allen Fortschritts des menschlichen Geistes wird immer noch sehr wenig gelesen."

"Wenn es keinen Gott gäbe, so müsste man ihn erfinden."

"Wenn Sie einen Schweizer Bankier aus dem Fenster springen sehen, springen Sie hinterher. Es gibt bestimmt was zu verdienen."

"Wie soll ich meine Worte wählen, Herr, wenn nicht durch meine Gefühle."

"Zweifel zu haben ist ein unangenehmer, sich in Sicherheit zu wiegen ein absurder Zustand."

Sämtliche Zitate wurden hier geklaut: https://de.wikiquote.org/wiki/Voltaire


Klassiker der Weltliteratur - Voltaire liest aus seinem Candide: https://www.klassiker-der-weltliteratur.de/candide.htm

«Alle Ereignisse sind miteinander verknüpft in der besten aller möglichen Welten; denn wärt Ihr schließlich nicht aus einem schönen Schloß mit derben Fußtritten in den Hintern davongejagt worden, der Liebe zu Fräulein Kunigunde wegen, wärt Ihr nicht der Inquisition in die Hände gefallen [...] dann würdet Ihr hier keine eingemachten Cedren und Pistazien essen.» - «Das ist wohl gesprochen», antwortete Candide, «aber wir müssen unseren Garten bestellen.»


Voltaires "Kandide oder Die beste aller Welten" in der deutschen Übersetzung online lesen:
https://gutenberg.spiegel.de/voltaire/kandide/kandide.htm

Schweizer Deutsch - Buchholzens Wochenschauer

Zitat:
>Die Eidgenossen haben sich mal wieder eingeschworen - und diesmal ausgerechnet auf mich. Jedenfalls kam mir die Kunde aus alpiner Ferne, daß sich eine nationale Jury auf mich als neuen Schweizer Nationalhelden geeinigt hätte und ich deshalb des "Schweizer Kabarettpreises 2006" teilhaftig werden würde.

Hohe, unverdiente Ehre! Aber die Schweizer haben ja in letzter Zeit mehrfach ein Herz für deutsche Sozialfälle gezeigt, die in ihrer Heimat zum Hungertuch-Nagen verurteilt schienen. So war der Züricher Verleger Ringier der erste, der dem vom Hof gejagten Altkanzler Schröder in seinem Zeitungshaus einen Posten als Pförtner anbot, eben als Türöffner, weil - so Ringier - "allein schon der Name Schröder uns Türen öffnet, die uns sonst vielleicht verschlossen bleiben würden".<

Mehr: https://www.martin-buchholz.de/kom0.html

>Den wöchentlichen Satire-Kommentar gibt's auch als Newsletter. Einfach E-Mail-Adresse eintragen und keine Ausgabe mehr verpassen!< https://www.martin-buchholz.de/new0.html

Persönlichkeitstest: "Big Five"

Zitat:
>NEO PI Test
Persönlichkeitstest nach dem Big Five Model.
Schätzen Sie hier die 5 Grundwesenszüge Ihrer eigenen Persönlichkeit ein. 5 Bereiche sind zu bearbeiten. Der Test ist nur sinnvoll, wenn Sie ehrlich auswählen. Anschliessend gelangen Sie zu Ihrem Persönlichkeitsdiagramm, dass nach einer Methode des Big Five Models automatisch für Sie erstellt wird. Sie können sich das Diagram ausdrucken und dann anschliessend eine Bewertung vornehmen lassen. Nehmen Sie sich genügend Zeit um den Test zu bearbeiten. Viel Spass .... <

Zum Test: https://www.mietgalaxy23.de/neo/neo-test.php

Anton Pavlovič Čechov rät

dem Schreibenden:

1.Abwesenheit langgezogener Wortergüsse politisch-sozial-ökonomischen Charakters;
2. absolute Objektivität;
3. Wahrhaftigkeit in der Beschreibung der handelnden Personen und Gegenstände;
4. äußerste Kürze;
5. Kühnheit und Originalität; meide das Klischee;
6. Herzlichkeit

Aus: "Das Čechov Lesebuch" (Seiten 173-174, detebe 21245)


Anton Pavlovič Čechov

Anton Pawlowitsch Tschechow - Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Cechov

Anton Čechov im Projekt Gutenberg - Texte: https://gutenberg.spiegel.de/autoren/cechov.htm

Ein Menschenkenner mit kaltem Blick und sozialer Wärme: https://www.neue-oz.de/information/serien/zeitzeichen/cechov/

Zwei Erzählungen Čechovs als eBooks: https://www.ebook-bibliothek.org/?page=cat&catid=89

Andere über Čechov:

"Cechov, das ist für mich der grösste Geist der ganzen Weltliteratur."
Andrzej Szczypiorski

"Für mich bleibt Cechov unerreicht:
Er schrieb Komödien der Verzweiflung über das Leiden und die Sehnsüchte der Menschen. Und weil man davon gleichzeitig amüsiert ist und zerrissen wird, wirkt seine Kunst so eindringlich."
Woody Allen

"Dies Dichtertum hat es mir angetan. Seine Ironie gegen den Ruhm, sein Zweifel am Sinn und Wert seines Tuns, der Unglaube an seine Grösse hat von stiller, bescheidener Grösse so viel."
Thomas Mann

"Welche Schriftsteller mich beeinflusst haben? Cechov! Cechov! Cechov!"
Tennessee Williams

Donnerstag, 23. Februar 2006

Fortschritt nennt man den Vorgang,

bei dem es durch angestrengte Arbeit schließlich gelingt, so wenig tun zu müssen, wie die Naturvölker schon immer getan haben.
(David Frost, englischer Schriftsteller)

Hier gefunden: https://www.martin-wuppertal.de/zitate/zitat5.html

Die Fortschritte der Medizin

sind ungeheuer. Man ist sich seines Todes nicht mehr sicher.
Hanns-Hermann Kersten (1928-86)

Da beruhigt es zu wissen, woran man stirbt:
25.000 Todesfälle durch Medikamente https://www.wdr.de/themen/gesundheit/1/medikamente/index.jhtml?rubrikenstyle=gesundheit

Und was heißt da schon Kunstfehler?
Die Ärzte haben es am besten: ihre Erfolge laufen herum und ihre Mißerfolge werden begraben.
Jacques Tati (1907-82)

Todesursache bleibt unbekannt: zu wenig Obduktionen:
https://3sat.de/nano/bstuecke/79208/index.html

Soviel zum "Mythos Überalterung":
https://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=586&sid=113

Na also!

Weitaus mehr Sorgen machen sollten wir uns in Deutschland

über die, wohl weniger ansteckende, aber desto gefährlichere


"Brasilianische Lebensfreude", die während der kommenden Fußballweltmeisterschaft ins Land schwappen könnte, und


unseren urtümlichen "Teutschen Frohsinn der Gemütlichkeit" bis zur absoluten Geschmacklosigkeit verwässern könnte.

Wolle mer se roilasse?

H5N1: PANik oder PANdemie?


Vorsicht!
Ansteckungsgefahr:

Die berüchtigte Zeitungsente!

Siehe folgenden Artikel:
"Seuchen: Wie der Kapitalismus uns krank macht…":
https://genossetabu.twoday.net/stories/1600582/

Thema "Vogelgrippe" mit vielen Artikeln und Links: https://www.wdr.de/themen/homepages/vogelgrippe.jhtml

Wann kommt die Killer-Grippe? - Quarks&Co:
https://www.quarks.de/grippe/index.htm

Freunde der Gegenwarts-Lyrik

können sich einen ersten Eindruck auf der "lyrikline" verschaffen:
Zitat: >Sie finden auf lyrikline.org bereits über 3000 Gedichte von rund 300 Dichtern aus 34 Sprachen und tausende Übersetzungen!<

Vertreten sind unter anderem Ingeborg Bachmann, Heiner Müller, Rose Ausländer, Gottfried Benn, Hans Magnus Enzensberger, Durs Grünbein, Richard Huelsenbeck, Marie Luise Kaschnitz, Friederike Mayröcker und Peter Rühmkorf, um nur die bekanntesten Autoren zu nennen.

Zudem: >Auf Tastendruck erklingen Gedichte - vom Autor oder der Autorin in Orginalsprache selbst gelesen.
All das, was ein Gedicht ausmacht, Klang, Melodie, Rhythmus verdichtet sich durch die menschliche Stimme zu Musik.<

Hier geht´s zur deutschsprachigen "lyrikline"-Website: https://www.lyrikline.org/de/Homepage.aspx


Meine Favoritin:
Ingeborg Bachmann

Erklär mir, Liebe: https://www.lyrikline.org/de/ShowPoem.aspx?authorId=ib00&poemId=268

Die gestundete Zeit: https://www.lyrikline.org/de/ShowPoem.aspx?authorId=ib00&poemId=264

Das Spiel ist aus: https://www.lyrikline.org/de/ShowPoem.aspx?authorId=ib00&poemId=266

Alle Tage: https://www.lyrikline.org/de/ShowPoem.aspx?authorId=ib00&poemId=265

Die große Fracht: https://www.lyrikline.org/de/ShowPoem.aspx?authorId=ib00&poemId=262

[Die Häfen waren geöffnet]: https://www.lyrikline.org/de/ShowPoem.aspx?authorId=ib00&poemId=261

Diese Gedichte kann man sich, von Ingeborg Bachmann vorgetragen, anhören, wenn man den Real Player installiert hat.
Viel Vergnügen!



Links zu Ingeborg Bachmann:

Ingeborg Bachmann Forum: https://www.ingeborg-bachmann-forum.de/

Biographie: Ingeborg Bachmann , 1926-1973: https://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BachmannIngeborg/

Ingeborg Bachmann / FemBio: bedeutende frauen: https://www.fembio.org/frauen-biographie/ingeborg-bachmann.shtml

Ingeborg Bachmann - Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ingeborg_Bachmann

ingeborg-bachmann.cc: Startseite - Übersichtliche Darstellung von Leben, Werk und Wirkung der Autorin: https://www.ingeborg-bachmann.cc/

Ingeborg Bachmann - Online - Radio Bremen (mit Online-Radiobeiträgen): https://www.radiobremen.de/online/bachmann/index.html

Die Erzählung "Das dreißigste Jahr" [79'49] (Real Player erforderlich): https://demand.radiobremen.de/bb/redirect.lsc?stream=radiobremen/online/bachmann/bachmann_dreissigste_jahr.ra&content=content&media=rm

"Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer"
Musikbearbeitung von Ingeborg Bachmann - [44'45] - (Real Player erforderlich): https://demand.radiobremen.de/bb/redirect.lsc?stream=radiobremen/online/bachmann/bachmann_vinzenz.ra&content=content&media=rm



Zitate:

>Und ich glaube nicht an diesen Materialismus, an diese Konsumgesellschaft, an diesen Kapitalismus, an diese Ungeheuerlichkeit, die hier stattfindet . . . . Ich glaube wirklich an etwas, und das nenne ich "ein Tag wird kommen". Und eines Tages wird es kommen. Ja, wahrscheinlich wird es nicht kommen, denn man hat es uns immer zerstört . . . . Es wird nicht kommen, und trotzdem glaube ich daran. Denn wenn ich nicht mehr daran glauben kann, kann ich auch nicht mehr schreiben.<

>Ich existiere nur, wenn ich schreibe.<

>Wer die Geheimnisse des Bettes verrät, verdient die Liebe nicht.<

>Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht...<

«Liebe ist ein Kunstwerk.»

«Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.»

«Nichts Schönres unter der Sonne als unter der Sonne zu sein.»

«Aufhören können, das ist nicht eine Schwäche, das ist eine Stärke.»

Weitere Zitate: https://de.wikiquote.org/wiki/Ingeborg_Bachmann

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Mittwoch, 22. Februar 2006

Nostalgie-CD für Hippies, Freaks, Hausbesetzer,

derzeitige und künftige Hartz-IV-Empfänger und sozialromantische Traumtänzer:

"Keine Macht für Niemand" - Ton Steine Scherben bei Amazon
<br />
"Keine Macht für Niemand" - Ton Steine Scherben bei Amazon:
https://www.amazon.de/exec/obidos/redirect?link_code=as2&path=ASIN/B00000APV7&tag=jonsstoryclub-21&camp=1638&creative=6742

Daraus:
Allein Machen Sie Dich Ein

Allein machen sie dich ein,
schmeissen sie dich raus, lachen sie dich aus,
und wenn du was dagegen machst,
sperr'n se dich in den nächsten Knast.

Und alles, was du da noch sagen kannst, ist:
"Das ist 'n ganz schöner Hammer, ey Mann!"

Zu zweit, zu dritt, zu viern,
wird auch nix and'res passiern.
Sie werden ihre Knüppel hol'n
und uns ganz schön das Kreuz versohlen.
...<
Der komplette Text: https://www.nomorelyrics.net/song/188924.html
Hörprobe: https://www.amazon.de/exec/obidos/clipserve/B00000APV7001006/028-1382381-6560515



Die "Scherben"
Ton Steine Scherben - Homepage: https://tonsteinescherben.de

Ton Steine Scherben - Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ton_Steine_Scherben

BIOGRAPHIE - Ton Steine Scherben: https://www.laut.de/wortlaut/artists/t/ton_steine_scherben/biographie/index.htm

Schrieben die Scherben die Hymne der RAF?
Was machten sie noch für die RAF?: https://www.rafinfo.de/faq/sonstiges/rolle_der_ton_steine_scherben.199.php


Rio Reiser - "Frontman" der "Scherben" - Homepage:
https://www.mediacube.de/

Rio Reiser - Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rio_Reiser



Ich bin nicht verantwortlich für die Inhalte verlinkter Websites.

Als "dritte Haut"

wird das Zuhause, das Dach überm Kopf von manchen bezeichnet, die uns nicht nur vor Wind und Wetter schützt, sondern der Raum ist, in dem wir leben und die Möglichkeit haben, für uns zu sein, uns geborgen zu fühlen und weiterzuentwickeln.
Doch was geschieht, wenn uns diese dritte Haut fehlt, wir auf uns selbst geworfen sind, auf der Straße leben müssen, ungeschützt und schnell stigmatisiert von der Gesellschaft?
Die Autorin Katrin Panier erzählt in ihrem Buch "Die dritte Haut" die Lebensgeschichten einiger Männer und Frauen, die aus den verschiedensten Gründen obdachlos geworden sind.
Bei allen Unterschieden scheint eine Ursache für die Obdachlosigkeit allen gemein zu sein, dass sie sich nämlich der sich immer schneller verändernden "globalisierten" Gesellschaft nicht mehr gewachsen fühlen.
Mehr zu dem Buch und der Autorin: https://www.schwarzkopf-schwarzkopf.de/assets/s2dmain.html?url=https://www.schwarzkopf-schwarzkopf.de/sachbuch/diedrittehaut.html

"Die dritte Haut - Geschichten von Wohnungslosigkeit in Deutschland" von Katrin Panier bei Amazon

"Die dritte Haut - Geschichten von Wohnungslosigkeit in Deutschland" von Katrin Panier bei Amazon: https://www.amazon.de/exec/obidos/redirect?link_code=as2&path=ASIN/3896027115&tag=jonsstoryclub-21&camp=1638&creative=6742

"Obdachlosigkeit" - Wikipedia - mit weiterführenden Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Obdachlosigkeit

Andererseits:

Cocooning - Stubenhocken mit allen Schikanen:
https://www.max.msn.de/lifestyle/gesellschaft/cocooning

Cocooning - Der Rückzug ins Private:
https://www.cybercoon.net/index.php

Der Medienrausch findet nicht statt - 17.06.1997 -
Interview mit Prof. Horst W. Opaschowski, Leiter des "B.A.T. Freizeitforschungsinstitut" (Hamburg), über die Zukunft der Freizeit: Einigeln oder Drang nach außen? Das Gespräch führte Andreas vom Bruch.
Daraus: >Horst W. Opaschowski: Der Begriff "Cocooning", den die Trendforscherin Popcorn geprägt hat, meint ein Grundbedürfnis nach Geborgenheit und Ruhe. Ich möchte ihn nicht anwenden auf die Arbeitslosen, das finde ich etwas zynisch, denn diese sind ja nicht freiwillig Zuhause.<
Der Artikel: https://www.heise.de/tp/r4/artikel/1/1131/1.html

"Cocooning", bzw. "Hikikomori" - Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cocooning

Montag, 20. Februar 2006

Zitat: >Menschen mit Erziehung

versuchen nach Möglichkeit den Geschlechtsinstinkt zu bändigen und zu veredeln ... Mit einem Weib schlafen, ihr [ ... ] in den Mund atmen, ihre Logik ertragen, keinen Schritt von ihrer Seite weichen - und all das weshalb! Menschen, die in dieser Hinsicht erzogen sind, fühlen sich nicht so zur Küche hingezogen. Sie brauchen von der Frau nicht das Bett, nicht den Pferdeschweiß, nicht [ ... ], nicht den Verstand, der sich in der Fähigkeit äußert, eine Schwangerschaft vorzutäuschen und unermüdlich zu lügen ... Sie, besonders die Künstler, brauchen Frische, Eleganz, Menschlichkeit, die Fähigkeit der Frau, nicht Hure, sondern Mutter zu sein ... <

Anton Čechov

Aus Čechovs Briefen: >An N.P. Čechov Moskau, März 1886 in:>Das Čechov Lesebuch - Herausgegeben von Peter Urban<

Kontrovers:

"Der dressierte Mann. Das polygame Geschlecht. Das Ende der Dressur" von Esther Vilar bei Amazon

Amazon-Kurzbeschreibung:
Eine schwungvolle und bissige Polemik, die noch heute zur Diskussion und zum Nachdenken herausfordert.Auch provokante Bücher können zu Klassikern werden: Mitten in die Aufbruchsstimmung der Frauenbewegung Anfang der siebziger Jahre platzte Esther Vilar mit ihrer Streitschrift »Der dressierte Mann« und wurde zur Bestsellerautonn. Sie drehte den Emanzipa­tionsspieß um und entlarvte ihre Geschlechtsgenossinnen als hart­gesottene Ausbeuterinnen des Mannes. Dem »Dressierten Mann« folgten die Bücher »Das polygame Geschlecht« und »Das Ende der Dressur«, in denen sie ihre Gedanken und Beobachtungen weiter­entwickelte. Nur auf den ersten Blick scheint Esther Vilar einseitig Partei für den Mann zu ergreifen. Wogegen sie kämpfte und kämpft, sind Rollen und Klischees, sind die ach so bequemen Ar­rangements zum Vorteil des weiblichen Geschlechts, sind Manipu­lation und Domination, Unfreiheit und Versklavung im Umgang der Geschlechter miteinander. »Das Ende der Dressur« bietet eine hochaktuelle Perspektive: die grundlegende Reform unserer Ar­beitswelt durch Einführung des Eünf-Stunden-Arbeitstags - wo­durch nicht zuletzt der Mann aus seiner selbstverschuldeten Un­mündigkeit befreit werden könnte.
Die Diskussion um Mann und Frau ist heute noch längst nicht beendet; die Frauenbewegung hat zwar Terrain gewonnen, aber noch längst nicht den »neuen Mann« oder die »neue Frau« hervor­gebracht. Eine schwungvoll bissige, polemische Wortmeldung wie die von Esther Vilar vermag auch heute noch Wind in vielleicht wieder neu bornierte Köpfe zu bringen.


"Der dressierte Mann. Das polygame Geschlecht. Das Ende der Dressur" von Esther Vilar bei Amazon: https://www.amazon.de/exec/obidos/redirect?link_code=as2&path=ASIN/3423361344&tag=jonsstoryclub-21&camp=1638&creative=6742


Esther Vilar

Gespräch mit Esther Vilar | FIGARO
Teil 3: "Wir müssten sie zur Freiheit erziehen":
https://www.mdr.de/mdr-figaro/literatur/2149061-hintergrund-2148938.html
Daraus: >In einer Frauenzeitschrift war zu lesen, Sozialwissenschaftler hätten herausgefunden, dass sich der moderne Mann zwischen 18 und 50 Jahren in der größten existentiellen Krise befindet, die sein Geschlecht je erlebt hat. Die Männer sind krank, sie scheitern, verlieren die Lust am Sex und verstummen.

Ja, sie sind erzogen zur Arbeit und wenn die wegfällt, dann ist ihr Leben sinnlos geworden. Wir müssten sie zur Freiheit erziehen.

Der Artikel trug die Überschrift "Nun reißt euch mal zusammen!".

Das ist zynisch! Der Zustand der Männer ist unter anderem das Ergebnis der rigorosen Feministinnenbewegung. Die Männer haben ihre Rollen verloren und sind auf der Suche nach einer neuen, und nun werden sie von diesen Frauen auch noch lächerlich gemacht!<

Esther Vilar - Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Esther_Vilar

Zitate von Esther Vilar:
"Ein Mann ist ein Mensch, der arbeitet."
"Für eine Frau gibt es wichtigere Dinge als einen Orgasmus, zum Beispiel den Kauf von einem Paar auberginefarbenen Lackstiefelchen."
Zugeschrieben:
"Die Frau kontrolliert ihren Sex, weil sie für Sex all das bekommt, was ihr noch wichtiger ist als Sex."
"In einem Krieg der Frauen gegen die Männer würden die Männer verlieren, weil sie die Frauen mehr lieben als umgekehrt."

Alice Schwarzer und Esther Vilar im Clinch: https://www.aliceschwarzer.de/632092572871954.html


Alice Schwarzer

Alice Schwarzer Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Alice_Schwarzer

Alice Schwarzer: "Ein Macho im Rock": https://www.pappa.com/emanzi/sp_alice.htm

Alice Schwarzer [Homepage]: https://www.aliceschwarzer.de/

Alice Schwarzers "EMMA": https://www.emma.de/

Frau gegen Frau: https://www.zeit.de/2005/25/Schwarzer_25

Zitat von Alice Schwarzer:
"Frauen sind nicht etwa die besseren Menschen, sie hatten bisher nur nicht soviel Gelegenheit, sich die Hände schmutzig zu machen."
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Die Sex-Mythen des Feminismus
von Bettina Röhl: https://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=549

Der Sündenfall der Alice Schwarzer?
von Bettina Röhl: https://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=580

Die Gender Mainstreaming-Strategie
von Bettina Röhl: https://www.cicero.de/97.php?ress_id=7&item=581

Schuften bis ins Grab

https://genossetabu.twoday.net/stories/1593081/

JON

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This California surfer and his girlfriend were some of the young folks who went to live wild in nature during the late 1960s and early '70s, mostly in California, Hawaii and parts of Europe. This most radical form of communalism was a replay of the Wandervogel and Naturmensch period some 60 years before in Germany and Switzerland (Taylor Park, Kauai, Hawaii, 1971)

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Land des Schnees (Schneeland)


von Yasunari Kawabata, Siegfried Schaarschmidt
Der Blinde und das Mädchen. Neue Handtellergeschichten.




J./Albeniz, I. Rodrigo Edmon Colomer Paco de Lucia, La Orqueste de Cadaques
Concierto de Aranjuez

Das Leben ist wilbert - copyright Jon
Das Wort zum Lohntag
Jons Nachlese
Jons Schnipsel - Aphorismen, Essays und anderer Kleinkram
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Kurzdramen des banalen Alltags - copyright Jon
Kurzgeschichten - Miniaturen - Gedichte - Fragmente - copyright Jon
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