Brotberuf
Aus: „Jons Ratgeber in gesunden und kranken Tagen“
„Guten Tag Herr Fauler. Hier ist der Pressesprecher der Firma DILA, Günter Haase. Wir haben Ihnen ein besonders ansprechendes Angebot zu machen. Sie sind doch freiberuflicher Journalist?“
„Ja.“
„Sehen Sie und deshalb dachten wir sofort an Sie. Wir sind dabei, eine neue Kundenzeitschrift aufzubauen die kostenlos für unsere zahlreichen Kunden ausliegen wird. Ein TV-Programm, Horoskope, Rätsel, das Übliche eben. Da bräuchten wir noch einige Artikel über unser Unternehmen, unsere Produkte, Reisetipps, Saisonspezifisches und so weiter.“
„Das hört sich ja gut an ...“
„Das hört sich nicht nur gut an, das ist gut. Selbstverständlich verzichten wir auf eine Chefredaktion. Sie wissen, die Zeiten sind schlecht und wir wollen keineswegs in Konkurrenz zu kommerziellen Anbietern gehen. So ist mir die Aufgabe übertragen worden, flotte Schreiber zusammenzusuchen, die in der Lage sind, journalistische Häppchen sozusagen mundgerecht anzubieten.“
„Das ist für mich kein Problem ...“
„Das weiß ich, ich kenne Ihre Publikationen und Sie sind mir sofort aufgefallen. Als freier Mitarbeiter kennen Sie ja genau den Markt. Sie schreiben genau so, wie wir es brauchen, flott, verständlich und informativ.“
„Danke ...“
„Herr Fauler, meine Zeit ist etwas knapp, Sie kennen ja das Redaktionsleben. Lassen Sie uns also jetzt zum Kern kommen, in medias res, wie der Lateiner zu sagen pflegt. Unser Angebot an unsere Kunden bringt nichts ein, ist lediglich als Service zu verstehen. Sie kennen vielleicht unsere Produktpalette?“
„Ja, als Freier kaufe ich ...“
„Sehen Sie, ich wusste sofort, dass Sie der richtige Mann für uns sind. Sie schreiben nicht nur gut, sondern Sie kennen unser Haus und unsere Leistungen. Jetzt kommt mein Vorschlag an Sie: Sie schreiben für unser neues Magazin ein oder zwei Artikel, die Themen teilen wir Ihnen mit. Sind Sie daran interessiert?“
„Ja, das interessiert mich sehr ...“
„Und Sie bekommen dafür von uns einen Warengutschein im entsprechenden Wert. Ist das nicht klasse? So sparen Sie sich den Weg zu Ihrem Geldinstitut und können gleich in einer unserer Filialen recherchieren. Oder sind Sie mit unseren Produkten nicht zufrieden?“
„Doch, wie gesagt ich kaufe gerne ...“
„Da sind wir uns also schnell einig geworden. Ich wusste doch, dass Sie ein Mann schneller Entscheidungen sind. Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich freue, Sie in unserem Team begrüßen zu dürfen. Hier ist dann schon Ihr erstes Thema: Gesunder Käse, seine Herstellung, usw. Abgabetermin wäre Montag in einer Woche, da haben Sie also noch zehn Tage Zeit. Bei Ihrem Talent dürfte das doch kein Problem sein, nicht wahr, Herr äh, Herr Fauler. Kann ich mich darauf verlassen? Wir haben übrigens über unsere Werbeaktionen gute Verbindungen zu Ihren sonstigen Auftraggebern und können vielleicht auch da etwas für Sie tun. Also, schaffen Sie das bis dahin?“
„Äh, ja ...“
„Herr Fauler, sehen Sie, wie schnell wir ans Ziel gekommen sind? Hervorragend, ich verbinde Sie jetzt mit meiner Sekretärin, wegen der Konditionen, usw. Willkommen an Bord und herzlichen Glückwunsch. Auf Wiederhören.“
„Ja, auf Wiederhör ...“
„Firma DILA, Sibylle Sonnenschein, Sekretariat Public Relations, was kann ich für Sie tun?“ © 2003 Jon
„Guten Tag Herr Fauler. Hier ist der Pressesprecher der Firma DILA, Günter Haase. Wir haben Ihnen ein besonders ansprechendes Angebot zu machen. Sie sind doch freiberuflicher Journalist?“
„Ja.“
„Sehen Sie und deshalb dachten wir sofort an Sie. Wir sind dabei, eine neue Kundenzeitschrift aufzubauen die kostenlos für unsere zahlreichen Kunden ausliegen wird. Ein TV-Programm, Horoskope, Rätsel, das Übliche eben. Da bräuchten wir noch einige Artikel über unser Unternehmen, unsere Produkte, Reisetipps, Saisonspezifisches und so weiter.“
„Das hört sich ja gut an ...“
„Das hört sich nicht nur gut an, das ist gut. Selbstverständlich verzichten wir auf eine Chefredaktion. Sie wissen, die Zeiten sind schlecht und wir wollen keineswegs in Konkurrenz zu kommerziellen Anbietern gehen. So ist mir die Aufgabe übertragen worden, flotte Schreiber zusammenzusuchen, die in der Lage sind, journalistische Häppchen sozusagen mundgerecht anzubieten.“
„Das ist für mich kein Problem ...“
„Das weiß ich, ich kenne Ihre Publikationen und Sie sind mir sofort aufgefallen. Als freier Mitarbeiter kennen Sie ja genau den Markt. Sie schreiben genau so, wie wir es brauchen, flott, verständlich und informativ.“
„Danke ...“
„Herr Fauler, meine Zeit ist etwas knapp, Sie kennen ja das Redaktionsleben. Lassen Sie uns also jetzt zum Kern kommen, in medias res, wie der Lateiner zu sagen pflegt. Unser Angebot an unsere Kunden bringt nichts ein, ist lediglich als Service zu verstehen. Sie kennen vielleicht unsere Produktpalette?“
„Ja, als Freier kaufe ich ...“
„Sehen Sie, ich wusste sofort, dass Sie der richtige Mann für uns sind. Sie schreiben nicht nur gut, sondern Sie kennen unser Haus und unsere Leistungen. Jetzt kommt mein Vorschlag an Sie: Sie schreiben für unser neues Magazin ein oder zwei Artikel, die Themen teilen wir Ihnen mit. Sind Sie daran interessiert?“
„Ja, das interessiert mich sehr ...“
„Und Sie bekommen dafür von uns einen Warengutschein im entsprechenden Wert. Ist das nicht klasse? So sparen Sie sich den Weg zu Ihrem Geldinstitut und können gleich in einer unserer Filialen recherchieren. Oder sind Sie mit unseren Produkten nicht zufrieden?“
„Doch, wie gesagt ich kaufe gerne ...“
„Da sind wir uns also schnell einig geworden. Ich wusste doch, dass Sie ein Mann schneller Entscheidungen sind. Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich freue, Sie in unserem Team begrüßen zu dürfen. Hier ist dann schon Ihr erstes Thema: Gesunder Käse, seine Herstellung, usw. Abgabetermin wäre Montag in einer Woche, da haben Sie also noch zehn Tage Zeit. Bei Ihrem Talent dürfte das doch kein Problem sein, nicht wahr, Herr äh, Herr Fauler. Kann ich mich darauf verlassen? Wir haben übrigens über unsere Werbeaktionen gute Verbindungen zu Ihren sonstigen Auftraggebern und können vielleicht auch da etwas für Sie tun. Also, schaffen Sie das bis dahin?“
„Äh, ja ...“
„Herr Fauler, sehen Sie, wie schnell wir ans Ziel gekommen sind? Hervorragend, ich verbinde Sie jetzt mit meiner Sekretärin, wegen der Konditionen, usw. Willkommen an Bord und herzlichen Glückwunsch. Auf Wiederhören.“
„Ja, auf Wiederhör ...“
„Firma DILA, Sibylle Sonnenschein, Sekretariat Public Relations, was kann ich für Sie tun?“ © 2003 Jon
Schreibmaschinist_Jon - 8. Dez, 18:13